Volksmusik wird in eine Nische verdrängt

11.2.2016, 06:25 Uhr
Soll die Volksmusik (hier die Effeltricher Musikanten) im Radio nur noch ein Schattendasein führen?

© privat Soll die Volksmusik (hier die Effeltricher Musikanten) im Radio nur noch ein Schattendasein führen?

Herr Frank, was halten Sie von dem Vorhaben des Senders?

Roland Frank: Eine Stunde Volksmusik im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wird niemanden umbringen. Doch passt Volksmusik in den Gedanken der Intendanten wohl nicht mehr zum Programm. Dabei hören viele Volksmusik, alte Schlager und Rock’n’Roll. Ich finde es schade, denn Popmusik, wie sie Bayern 1 nur noch spielen will, gibt es schon zur Genüge: Auf den regionalen und bayernweiten Sendern. Die Vielfalt geht verloren. Positiv zu bewerten ist, dass durch die Einführung von BR Heimat das Angebot an traditioneller Volksmusik beim BR wesentlich erweitert wurde.

 

Das allerdings setzt moderne Geräte voraus . . .

Volksmusik wird in eine Nische verdrängt

© Foto: privat

Frank: Auch die älteren Hörer haben zuhause vermehrt DAB+-Geräte, die inzwischen ja erschwinglich sind. Aber in weiten Teilen der Region ist der Empfang noch nicht gut. Ich finde, damit ist der Bildungsauftrag des Öffentlich-Rechtlichen und der Zugang dazu nicht mehr so gegeben. Die Volksmusikfreunde Oberfranken zum Beispiel streben daher ein Volksbegehren an.

 

Was bedeutet das für die Heimatmusik insgesamt?

Frank: Es mutet ein bisschen an, als würde man die Hörer zwingen, sich vom UKW-Empfang zu verabschieden. Und als würde man Volksmusik in eine Nische verdrängen. Mich wundert nur, dass man das nicht mit jungen Programmen versucht, weil die Jugend ja eh vor allem digital hört.

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