Was Pfarrer bei der Hitze drunter tragen

20.8.2018, 14:47 Uhr
Was Pfarrer bei der Hitze drunter tragen

© Foto: Fellner

Herr Wingen, wie streng ist Ihre Kleiderordnung?

Stefan Wingen: Es gibt schon Vorschriften zur liturgischen Kleidung. Ich könnte jetzt nicht in Badehose am Altar stehen, das ist ja klar. Während ich im Winter dickere Stoffe für Messgewänder bevorzuge, weil ich schnell friere, wähle ich im Sommer dünne, atmungsaktive Materialien wie Baumwolle oder Seide.

 

Sind Sie als Pfarrer abgesehen von den Stoffen zum Schwitzen unter dem Gewand verdonnert, wenn es so heiß ist wie jetzt?

Wingen: Ein wenig muss man da schon durch. Unter einem Talar, einer Soutane oder Albe trage ich aber schon mal eine kurze Hose, die sieht man ja nicht (lacht). Aktuell trage ich eine Leinen-Albe – das langärmlige, weiße Gewand, das bis zu den Knöcheln reicht – und darüber ein Messgewand mit barockem Schnitt ohne Ärmel. Der Stoff endet an den Schultern.

 

Wo und wie finden Sie Abkühlung?

Wingen: Zum Glück bin ich nicht so lange in der Sonne. Bei Beerdigungen findet der Hauptteil etwa 45 Minuten lang in der Kirche statt und ich stehe draußen nur 15 Minuten in der Sonne. Die Amtsräume im Pfarrhaus sind recht kühl. Ich koche mir eine große Kanne grünen Tee, füge Zitronensaft hinzu und stelle ihn kalt. Das ist meine liebste Sommererfrischung. Ansonsten bete ich jeden Tag, dass das Wetter wieder normaler wird (lacht).

 

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