Wenn Max Giesinger den Bauernhof rockt

28.8.2018, 19:19 Uhr
Wenn Max Giesinger den Bauernhof rockt

© F.: Krauß

 

Wenn Max Giesinger den Bauernhof rockt

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Der deutsche Pop-Sänger glänzte nicht nur mit seinen bekannten Hits wie "80 Millionen" oder "Wenn sie tanzt" und einigen Songs aus seinem im November erscheinenden Album "Die Reise". Giesinger bewies auch, wie sehr er das Bad in der Menge liebt. So dauerte es keine fünf Minuten, bis er das erste Mal über die Absperrung kletterte, um sich das Publikum mal ganz genau anzusehen.

Die Show begeisterte die Festival-Besucher jeglichen Alters, die ausgiebig mitklatschten und mitsangen. Der sympathische Sänger lieferte nicht nur eine professionelle und beeindruckende musikalische Show ab, sondern ging auch sehr auf sein Publikum ein. So reagierte Giesinger auf ein Schild des neunjährigen Dominik, der damit seinen Geburtstag verkündete, und sang zusammen mit dem Publikum prompt ein Geburtstagsständchen. Auch zog der Singer-Songwriter kurzerhand seine Band mitten ins Publikum und gab dort einen seiner Songs zum besten, sang auch "Pilsach ist schön".

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Knapp zwei Stunden präsentierten Max Giesinger und Band eine bunte Mischung aus bekannten, aber auch neuen und noch nie gehörten Songs von seinem neuen Album.

Mit Gänsehaut

Als Zugabe spielte Max Giesinger schließlich seinen bisher größten Hit "80 Millionen" und holte sich dazu noch Verstärkung aus dem Publikum. Zusammen mit dem dreiköpfigen Backgroundchor sang er im Wechsel mit dem Publikum den Refrain, da dürfte so mancher nicht nur wegen der kühlen Temperaturen Gänsehaut bekommen haben.

Auch ansonsten bot das Soundhorn-Festival in Niederhofen ein bunt gestaltetes Programm, angefangen mit interessanten Workshops über unterhaltsame Darbietungen bei Akrobatik, Sportkurse oder Poetry Slam bis hin zu musikalischen Höhepunkten war für jeden Geschmack etwas dabei. Getreu dem Motto "Bring your family" zog das Festival vor allem Familien an, die sich entspannt die Darbietungen anschauten, während die Kinder sich bei der Kutschfahrt, der Jonglage oder vor allem in dem übergroßen "Sandkasten" austoben konnten.

Bereits beim inoffiziellen Start am Donnerstag (wir berichteten) kam echte Festival-Stimmung auf, als mit Gummistiefeln zu Reggae-Klängen von Plank vor der Bühne getanzt wurde, während der Nachwuchs Seifenblasen jagte. Am Freitag dann der erste Höhepunkt mit "Zico" aus Berlin, die laut eigenen Worten immer spielen, als wenn es "40 000 Menschen vor der Bühne" wären und sie lockten doch so manchen Festivalbesucher aus dem Liegestuhl zum Tanzen.

Django-Party

Als Django 3000 im Anschluss daran fragten, ob Niederhofen Lust hätte, "mit uns eine richtig dreckige geile Django-Party zu feiern", war die Antwort aufgrund des Lärms schnell klar. Mit Geige, akustischer Gitarre und Kontrabass und dem oberbayerischen Dialekt gewann Django 3000 an diesem Abend einige Fans dazu, für Sänger Kamill fehlte nur noch das "Lagerfeuer" zur perfekten Stimmung. Für so manchen Festivalbesucher wurden mit "Krautschädl", der letzten Band des Freitags, dann noch die guten alten Zeiten in Niederhofen wieder erweckt, als es noch das "Y" gab. Die Alternative-Rock-Band aus Österreich kombinierte ebenso ihren eigenen Dialekt mit Rock bis zu Hard Rock und bewies, warum sie schon über 1000 Konzerte gespielt und ihren eigenen "Goschnrock" etabliert haben.

Am Samstag meinte es das Wetter nicht gerade gut mit dem Soundhorn- Festival, doch Temperatur-Sturz und Regenschauer störte die eingefleischten Festivalbesucher nicht sonderlich. Mit Regenklamotten, warmen Jacken und Decken zogen sie wieder nach Niederhofen, wenn auch doch in kleinerer Anzahl. Vor der Bühne gab es dann beim Poetry Slam oder den musikalischen Darbietungen mehrere Liegestuhl-Reihen, die gemütlich und entspannt lauschten.

Slammer Michael Jakob ist seit Jahren eine feste Größe in der Szene und organisiert die Termine in Neumarkt. Singer-Songwriter Norman Keil gab stimmgewaltig Geschichten zum Besten und bei Themen wie "Klassenfahrt" oder "Paris" hatte man viele Bilder im Kopf. Mit Björn Paulsen kam ein bekanntes Gesicht aus der Castingshow "X-Factor" nach Niederhofen. Der gebürtige Nordfriese sorgte mit seiner markanten Stimme für gute Stimmung. Zwei junge Damen aus Lübeck waren eigens wegen ihm über 740 Kilometer angereist.

Lieblings-Nachbarn

Als am Sonntag die Sonne wieder rauskam, folgten auch die Festival-Besucher in größerer Anzahl und verbrachten einen schönen Tag in toller Atmosphäre in Niederhofen. Das Programm war auch an diesem Tag wieder voll gepackt mit Workshops und Musik, unter anderem standen auch wieder Norman Keil und Björn Paulsen auf der Bühne. Richtig fetzig wurde es dann mit "Folkshilfe" aus dem "Lieblings-Nachbarland Österreich", die dafür sorgten, dass die Liegestühle verschwanden und das Soundhorn- Festival tanzte. Das Trio war um keinen Spruch verlegen und auch wer zuerst nichts mit "Quetschn-Synthie-Pop" anfangen konnte, feierte einfach ausgelassen und gut gelaunt mit.

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