Wenn "Neimagg" mal zu Berngau gehört

4.4.2017, 09:34 Uhr
Wenn

© Foto: Anne Schöll

"Schön, dass ihr alle gekommen seid, es wird bestimmt wieda a Riesen Gaudi heit." Mit dieser Einleitung sollten die Festredner Hias (Matthais Schöll) und Bob (Matthias Blank) nicht zu viel versprochen haben. Im übervollen FSV-Sportheim warteten die Besucher gespannt, was beide heuer alles "ausgegraben" haben und zum Besten geben wollen.

Zunächst streiften sie ein bisschen in der großen weiten Welt umher und blieben in den USA hängen bei der Mauer gen Mexiko. Sie wollen erfahren haben, dass Voraussetzung ist, dass der Bau von den Ingenieuren des neuen Berliner Flughafens durchgeführt werden muss. Im gleichen Atemzug stellten sie fest: "Die Amis san scho lustige Leit. Erst wählen sie diesen Mann, jetzt prangern sie sein Verhalten an."

Zum Brexit wissen sie: "Die Englänger kriegen wieder ihr Pfund – des san scho d…. Hund." Ganz anders ein paar Länder weiter: "Die Griechen bleiben bis zum jüngsten Tag, weil die Drachme keiner mehr mag."

Sie streiften den Rossmarkt in Berching mit der örtlichen Prominenz, die alle zum Ministerpräsidenten auf die Bühne durften, und witzelten: "A Bühne darf man des nicht nennen. Bei uns in Berngau nennt man des a Dackelgarage. So a Bühne wär’ für unser Gmoa a Blamage." Ihr Blick auf die OB-Neuwahlen in der Kreisstadt: "Z’Neimagg braucha’s an Regenten. Dieses Volk ist nicht leicht zu regieren." Und sie vergleichen: "Anders is des in Berngau. Der Wild hat alle Freiheiten und die meisten Gemeinderäte hinter sich."

Ihre Idee: Früher war Berngau auch die Hofmark von Neumarkt. Da wäre "Neimaggs" Eingemeindung doch sinnvoll. "Und unser Wolfgang wird OB." Sie kriteln weiter: "Das Erlebnisbad – auch so ein Ding. Nirgends mehr steht so a Bad mitten in da Stood drin."

Zur Auftakt-Theaterveranstaltung für das Jubiläumsjahr "875 Jahre Berngau", für die es wegen der großen Nachfrage vier Zusatztermine gegeben hat, meinten sie: "Das Jugendheim ist zu klein. In so a neie Dorf-Eventhalle passerten alle auf einmal rein." Angetan mit Polizeiuniformen gaben sie einen Livebericht ab über die polizeiliche Verfolgungsjagd, so passiert vor einigen Wochen.

Das Ende der Geschichte von der wilden Hatz auf den Rollerfahrer mit Sozius, der mit 50 km/h vor der Polizei flüchtet und nach 30 Minuten endlich geschnappt worden ist: "Zugriff vor der Kirche, Täter festgenagelt. Dienstfahrzeug beschädigt – kollidierte mit Radständer an der Friedhofsmauer." Ihre gute Nachricht dazu: "Die Mauer steht noch."

"Schaut aus wie Sau"

Die Gartenabfallcontainer hatten die beiden im Visier. Ihr Fazit: "Allgemein schaut’s da immer aus wie Sau." Sie fragen: "Haben wir so viele Drecksei in Berngau?" Sie streifen die Dörfer und bemitleiden Röckersbühl: "Der Weihnachtsbaum – sind die Gemeindearbeiter blind – so einen Baum hat Röckersbühl nicht verdient." Zur ruhigen Wohnlage in Mittelricht fiel ihnen ein: "Das Dorf erwacht nur einmal im Jahr, beim Dorffest im August – na klar."

Die Gemeindeverbindung Wolfsricht-Möning haben sie im Blick: Wolfsricht habe jetzt eine Autobahn von Möning her. Etwas bissig meinen sie: "Wobei zu de Schnerpfl an Mauer vielleicht besser wär." Der FSV, die Tischtennisabteilung oder der Bau des neuen Tennisheims, die Fußballer und vieles mehr: Die zwei Schelme nehmen kein Blatt vor den Mund.

Ein anderes Gaudium waren "Immer die Gleichen", wie sich die Fußballer nannten. Sie hatten in ihre "Herzblatt-Show" viel Herzblut gelegt und den Saal bestens unterhalten. In den Pausen griff "Joe" Holzammer zu seiner Quetsch’n und lieferte passende Musik zum Bock.

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