Werkschau mit Anspruch bei den Nachwuchs-Schreinern

28.7.2016, 17:38 Uhr
Werkschau mit Anspruch bei den Nachwuchs-Schreinern

© Foto: Etzold

Nicht größer als zwei Quadratmeter durfte der Raumteiler sein, den die Schüler bauen sollten, um ein Wohn- und Esszimmer räumlich zu trennen. Die Materialkosten durften dabei 50 Euro nicht überschreiten, berichtet Klassenleiter Peter Königsdorfer.

Ein Jahr lang haben die 20 Jungs und zwei Mädchen an der Neumarkter Berufsschule die Grundlagen des Schreinerhandwerks gelernt, also: Materialkunde oder den Umgang mit den Maschinen. Das Berufsgrundschuljahr zählt als erstes Lehrjahr, bevor die Schüler dann im zweiten Lehrjahr bei einem Betrieb einsteigen und die Ausbildung dual weiter läuft.

Beim Abschlussprojekt konnten sie in Zweier-Teams nun zeigen, was sie in diesem Jahr gelernt haben. Eine ganze Menge, wie die Werkstücke beweisen.

Jonas Maier (16) aus Buchberg und Andreas Schmid (17) aus Berngau etwa haben sich gleich an etwas besonders Schwierigem versucht. Bretter aus dunklem Nussbaum und hellem Ahorn haben sie mit Schwalbenschwanzzinken so verbunden, dass quadratische Regalfächer entstehen. Weder Schrauben noch Dübel sind in dem Werkstück enthalten, nur Leim und die exakt geschnittenen Zinken geben Form und Halt. Zwei Regale stehen nebeneinander, mit Metallstreben sind sie verbunden.

Eine Fernsehwand mit sehr persönlicher Note hat David Kromer (18) aus Aßlschwang gefertigt. Auf einer Seite steht hochkant eine alte Holzwerkbank, die ihm sein Opa überlassen hat. An die alte Substanz hat er frisches Holz angefügt und so Platz für einen Fernseher und auf einem Brett darunter für Receiver und DVD-Spieler geschaffen. Mit einem kleinen Regal-Geviert ist auch an Platz für DVDs gedacht. Besonders neckisch: oben drauf hat er einen alten Hobel gesetzt. Deswegen heißt sein Werk auch Hobelglotze.

Fast alle Schüler haben inzwischen einen Betrieb gefunden, wo sie ihre Ausbildung fortsetzen können. Mit ihrem Werkstück bringen sie schon mal ein ansehnliches Schaustück mit und eine tägliche Ermunterung, dass sich der Fleiß lohnt.

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