Wildwechsel: Böcke sind blind vor Liebe

28.7.2015, 09:23 Uhr
Wildwechsel: Böcke sind blind vor Liebe

© dpa

Herr Bradl, weshalb sind die Tiere so kopflos?

Hans Bradl: Die brunftige Geiß sondert Duftstoffe ab und signalisiert damit, dass sie paarungsbereit ist. Der Bock ist nach der Witterung nur noch hormongesteuert: er treibt sie vor sich her und liefert sich auch heftige Kämpfe mit Rivalen. In den frühen Morgenstunden und in der Abenddämmerung sind die Tiere besonders aktiv.

Worauf müssen Autofahrer besonders acht geben?

Bradl: Bei Fahrten durch den Wald, entlang von Hecken oder zwischen Maisfeldern sollten sie den Straßenrand immer im Auge behalten. Und sie müssen sich den Satz merken: Ein Reh kommt selten allein. Meist folgt der Rehgeiß der Bock, der seine Auserwählte vor sich her treibt. Taucht ein Reh am Fahrbahnrand oder gar auf der Fahrbahn auf, sollte bei eingeschaltetem Fernlicht sofort abgeblendet und kontrolliert gebremst werden. Ist ein Zusammenstoß nicht zu verhindern, muss der Fahrer das Lenkrad unbedingt gerade halten, damit das Auto nicht unkontrolliert ins Schleudern gerät.

 

Wie verhält man sich nach einem Wildunfall richtig?

Bradl: Es muss sofort die nächste Polizeidienststelle verständigt werden. Die Polizei informiert den zuständigen Jagdpächter, der sich mit seinem Hund auf die Suche nach dem verletzten Wild macht. Im Übrigen übernehmen auch die Versicherungen den Schaden nur dann, wenn der Wildunfall von der Polizei bestätigt wird.

Wildwechsel: Böcke sind blind vor Liebe

Der vor elf Jahren gestorbene Neumarkter Kommunalpolitiker Armin Aumeier galt als umgänglicher und großzügiger Mensch. Er konnte aber auch gemein sein. Als führender Funktionär der GdED bekam er aus dem Gewerkschaftskontingent alle Jahre Eintrittskarten für die Bayreuther Festspiele. Die verschenkte er gerne. Dem so Bedachten blieb nichts anderes übrig, als sich die stundenlange Quälerei auf dem unbequemen Gestühl anzutun und das Wagner-Gedudel über sich ergehen zu lassen. Man will ja nicht als Kulturbanause gelten.

Selbst die für ihre Fähigkeit, schwierige Dinge auszusitzen, bekannte Bundeskanzlerin ist an diesen engen Stühlen gescheitert. Eines der Folterinstrumente ist unter Angela Merkel zusammengebrochen. Gern erinnere ich mich an ein ähnliches Missgeschick des Neumarkter Stadtrats Karl-Heinz Brandenburger im Parkcafe. Er hat die richtigen Konsequenzen gezogen und drastisch abgenommen.

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