"Wir dürfen die Einheimischen nicht vergessen"

16.2.2018, 12:07 Uhr

© F.: Schöll

Gut 40 Anwesende konnte Bürgermeister Alexander Dorr begrüßen, bevor er an Heidi Rackl das Wort übergab. Sie stellte fest, 2017 sei ein erfolgreiches Jahr für die Gemeinden, den Landkreis, ja für ganz Bayern gewesen. Die Zahlen der Unternehmen seien weiter gestiegen. "Es scheint nach oben keine Grenze zu sein."

Einen Wermutstropfen fand sie dann doch: "Viele müssen mit befristeten Arbeitsplätzen zurechtkommen." Das sei traurig, lasse keine Lebensplanung zu. Jedoch müsse man auch zufrieden sein. "Es ist uns noch nie so gut gegangen."

Zum Thema Flüchtlinge sagte sie, für Anerkannte müssten Wohnungen bereitgestellt werden. Das sei angesichts der Wohnungsnot nicht einfach. Das Thema Flüchtlinge allgemein müsse man in den Griff bekommen. Es sei gut, wenn eine Integrationsbehörde eingerichtet wird, so wie es die CSU plant. Die Informationen werden gebündelt und an einer Stelle zusammenlaufen.

Aber: "Wir geben in Bayern mehr für Asyl aus als für Gesundheit." Das dürfe so nicht weitergehen. "Wir dürfen die einheimische Bevölkerung nicht vergessen." Seitens der Politik müsse man dafür sorgen, dass diese Schieflage wieder in die richtige Balance kommt.

Wohnraum schaffen

Das Thema Wohnungsbau sprach sie an und wunderte sich, dass von politischer Seite erst jetzt festgestellt werde, dass es zu wenig Wohnungen gibt. Als Grund führte sie steigende Bau- und Grundstückspreise sowie immer ausladender werdende Vorschriften an. Rackl nannte es wichtig, dass jungen Leuten die Möglichkeit, sich Wohneigentum zu schaffen, nicht genommen wird, auch im Hinblick auf das Alter. Sie ist sich sicher, dass die Gemeinden hier eine verantwortungsvolle Grundstückspolitik betreiben.

Ein wichtiger Pfeiler zum Funktionieren der Gemeinschaft seien ehrenamtlich Arbeitende, so Rackl. Ihre Leistung sei nicht bezahlbar von der Gesellschaft. Dieser Gruppe sagte sie ausdrücklich ein "Danke". Zur häuslichen Pflege, die häufig ohne Bezahlung geschieht, meinte sie, diese müsse honoriert werden.

Bewusst beworben

Als Kandidatin für den Bezirkstag schließlich führte sie aus, es sei zu wenig bekannt, was im Bezirkstag eigentlich gemacht werde. Als dritte Ebene nach Gemeinde und Landkreis übernehme er Aufgaben, die vom Landkreis nicht zu stemmen seien, beispielsweise im Sozialhilfebereich oder in der Kultur- und Heimatpflege. Rackl: "Ich habe mich bewusst beworben für ein Mandat, weil ich glaube, dass es eine schöne Aufgabe ist."

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