Wohnraum für 27 Familien in Neumarkt

29.10.2016, 10:50 Uhr
Wohnraum für 27 Familien in Neumarkt

© Foto: Diezinger Architekten GmbH

Über Geschmack lässt sich endlos streiten. So auch über die Holzfassade des lang gestreckten Mehrfamilienhauses. Dessen Pläne breitete Architekt Norbert Diezinger von Diezinger Architekten GmbH im Neumarkter Stadtrat aus. „Ich würde der Ausführung heute nicht mehr zustimmen, wenn ich damals gewusst hätte, wie das dann ausschaut“, beteuerte Stadtrat Helmut Jawurek. Auch Franz Düring gefiel die Fassade nicht.

Unstrittig ist hingegen das Projekt selbst: Mit dem dreigeschossigen Reihenhaus gegenüber dem ASV-Sportzentrum schafft die Stadt auf einen Schlag 27 Wohnungen unterschiedlicher Größe. Geplant ist ein „Massivbau mit hinterlüfteter Holzverkleidung“ und einer thermischen Solaranlage auf dem Pultdach.

Die Berechnung der Baukosten, die Diezinger dem Gremium nun vorlegte, geht von einer Gesamtsumme von 5 226 000 Euro einschließlich Nebenkosten aus. Das übertraf die Erwartungen einiger Stadträte. Gerade auf Seiten der CSU: Hier verband man die Absicht, kostengünstigen Wohnraum zu schaffen, offenbar auch damit, „kostengünstig Wohnraum“ zu schaffen. „Dieses Ziel haben wir verfehlt“, meinte Ferdinand Ernst. Er errechnete einen Quadratmeterpreis, der in der privaten Bauwirtschaft auch nicht höher sei.

Große Nachfrage

Oberbürgermeister Thomas Thumann und Stadtbaumeister Matthias Seemann verwiesen auf die strengen Vorgaben, die bei diesem Projekt alle eingehalten würden, um die Fördertöpfe anzapfen zu können. „Andere Städte geben im Sozialen Wohnungsbau auch nicht weniger aus“, sagte Seemann. Und Architekt Diezinger ergänzte: „Außerdem wollen wir nachhaltig bauen.“

Bürgermeisterin Gertrud Heßlinger, die Vorsitzende des Neumarkter Wohnungsausschusses, bekundete mit Blick auf die große Nachfrage eine große Zustimmung der SPD. Zumal die Erdgeschoss-Wohnungen barrierefrei seien.

Am Ende stimmten auch die CSU-Stadträte – einige mit „Schmerzen“ – der Freigabe des Projekts zu. Es gab nur eine Gegenstimme. Ebenso beim Beschluss, für den Bau des Mehrfamilienhauses einen Zuschuss und ein zinsverbilligtes Darlehen aus dem kommunalen Wohnbauförderungsprogramm zu beantragen. Das Darlehen hat eine Laufzeit von zehn Jahren und einen Zinssatz von 0,0 Prozent. „Bestechend“, urteilte Stadtkämmerer Josef Graf.

Nun werden über den Winter die Arbeiten ausgeschrieben. Baubeginn soll spätestens im Mai 2017 sein, wenn es das Wetter zulässt, auch schon früher. Fertig werden soll das Gebäude im Oktober 2018.

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