Zeitplan für Juraleitung steht: 2026 soll Trasse aktiv sein

18.7.2018, 10:15 Uhr
Die Diskussion über Starkstomleitungen in der Region geht weiter (Symbolbild).

© dpa Die Diskussion über Starkstomleitungen in der Region geht weiter (Symbolbild).

Dabei ging es schwerpunktmäßig um den geplanten Ersatzneubau der vorhandenen 220kV-Leitung der TenneT, die zum Teil mitten durch die Gemeinden führt. TenneT hat das im Netzentwicklungsplan P53 bezeichnete Projekt nun zur Juraleitung umbenannt und befindet sich derzeit am Anfang der Planungsarbeiten.

Projektleiter Planung und Genehmigung Reinhard Hüttner erläuterte anhand von Kartenmaterial entlang der Bestandstrasse die planerischen Grundsätze, die bei einer Trassenfindung zu berücksichtigen sind. Die betroffenen Städte und Gemeinden sind seit Bekanntwerden der Neubauplanungen in ständigem Kontakt mit den Verantwortlichen der TenneT und der weiterführenden Behörden.

Als ihren bisher größten Erfolg sehen die Rathauschefs die Verankerung der Abstandsgrenzen zur Wohnbebauung, die im Landesentwicklungsplan als Grundsatz fixiert wurde. Grundsatz bedeutet im Gegensatz zur Festlegung als Ziel, dass flexible Lösungen je nach örtlicher Gegebenheit möglich sind.

Schwierige Trassensuche

Damit hat man das Ziel klar vor Augen, die Trasse des Ersatzneubaus aus den Wohngebieten heraus und weit genug weg von den Menschen und ihren Häusern zu bekommen. Bei dieser Runde wurden aber vor allem auch die kommunalen Entwicklungen bei Bau– oder Gewerbegebieten eingebracht, soweit diese schon feststehen oder mittelfristig geplant sind.

Eine neue Trasse zu finden, da wo sie nötig wird, sei aufgrund der Raumwiderstände nicht einfach, so Reinhard Hüttner. Genau deswegen wolle man vor Ort mit den Verantwortlichen aus den Gemeinden nach geeigneten Lösungen suchen.Die Bürgermeister legten den Schwerpunkt dabei ganz klar auf das Schutzgut Mensch. Alle weiteren Belange, wie zum Beispiel Naturschutzgebiete seien aus Sicht der Bürgermeister bei der Abwägung der Schutzgüter zunächst untergeordnet zu betrachten. Besprochen wurde auch das Thema Bündelungsgebot, also nach Möglichkeit dort hin zu gehen, wo schon Bestandinfrastrukturen, zum Bespiel Leitungen des Bayernwerks, vorhanden sind.

Bürgermeister Horst Kratzer, der diese Besprechung koordinierte, machte auch deutlich, dass der bisherige sehr transparente Dialog mit der TenneT positiv sei. Gemeinderäte und Bürger möchten nun aber gerne auch einen Zeitplan für die nächsten Schritte bis hin zum geplanten Neubau und Rückbau der jetzigen Leitung aus dem Jahr 1941.

Reinhard Hüttner erläuterte den Zeitplan: Die Einreichung der Unterlagen zum Raumordnungsverfahren solle bis Ende 2019 stattfinden, der Erhalt der landesplanerischen Beurteilung bis Juni 2020, ein Planfeststellungsverfahren von 2020 bis 2023 und der Erhalt des Planfeststellungsbeschlusses bis Dezember 2023. Der Bau der neuen Leitung solle schließlich von 2024 bis 2026 erfolgen, die Inbetriebnahme der neuen Leitung Ende 2026, der Rückbau und die Renaturierung der Bestandstrasse von 2027 bis 2028. Über den aktuellem Stand der Planung will TenneT kontinuierlich informieren.

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