Ziegenbäuerin kocht in „Landfrauenküche“

FREYSTADT/RICHTHOF - Fünf Tage lang hat der Bayerische Rundfunk bei ihr auf dem Ziegenhof im Freystädter Weiler Richthof gedreht: In der Riege der sieben Kandidatinnen vertritt Maria Deß in der Serie „Landfrauenküche” die Oberpfalz. Zu sehen ist die Sendung am Freitag, 9. Oktober, im dritten Fernsehprogramm des Bayerischen Rundfunks von 19.45 bis 20.15 Uhr und noch einmal in einer längeren Version am Sonntag, 11. Oktober, im Dritten von 10.15 bis 11 Uhr.

Wie der BR auf sie gekommen ist, kann Maria Deß nur vermuten, sie weiß es nicht sicher. „Als sie das erste Mal angerufen haben, bat ich um Bedenkzeit”, erinnert sie sich. Ein zweiter und dritter Anruf folgten bis mein Mann gesagt hat, „dann sag halt zu”.

„Was koch ich nur”, war dann die nächste Herausforderung, die sie bis zum folgenden Tag zu meistern hatte. Da erhielt sie Besuch einer Vertreterin des Senders, die den Hof besichitigt hat und nun musste sich Maria Deß entscheiden.

Auf jeden Fall muss es etwas mit Ziege sein, stand von vorn herein fest und mit frischen Zutaten aus dem eigenen Garten. „Mir ist es wichtig, dass die Vorurteile, die gegen Ziegen und Ziegenprodukte oft in den Köpfen da sind, abgebaut werden”, erklärt sie ihre Intention.

Aufgeregt sei sie nicht gewesen, aber gespannt, wie alles von statten geht, sagt die Ziegenbäuerin, die mit Ehemann Günter und den drei Söhnen seit Weihnachten 2006 in Richthof lebt. Vorher war die Familie auf dem Bauernhof ihrer Schwiegereltern in Möning zu Hause.

Sie wollte etwas anderes. Also haben sie sich nach ausgedehnten Recherchen, wie das neue Leben aussehen soll, das leerstehende Anwesen gekauft und mit der Bio-Ziegenwirtschaft begonnen.

Bis zu 200 Tiere versorgt das Ehepaar Deß. Dazu betreibt Maria Deß noch ein Ziegencafé und vermarktet ihre biologischen Produkte aus der Ziegenwirtschaft wie Ziegenmilch und -käse, Wurstgläser, Ziegensalami und Goasbeißer.

Um die Wette gemolken

Am letzten Drehtag war es so weit: Ihre sechs Berufskolleginnen aus den anderen Regierungsbezirken kamen zu Besuch, lernten den Betrieb kennen und ließen sich bekochen. Während die Erlebnisbäuerin, die zudem den Gastroschein besitzt und derzeit eine Weiterbildung zur Märchenerzählerin absolviert, sich in die Küche begab, führte ihr Mann die kleine Gesellschaft zwei Stunden lang durch den Hof, hat sie unter anderem mit ihnen einen Ziegenmelkwettbewerb beschäftigt.

Derweil hat seine Frau den Tisch gedeckt und mit den Lebensmitteln gewerkelt. Herausgekommen ist eine Vorspeise mit Ziegenfrischkäse, ein Ziegenkeulenbraten und als Nachspeise Meckertörtchen mit Ziegenjoghurt und Beeren von den eigenen Sträuchern.

Mehr will Maria Deß nicht verraten, nur noch so viel: Weil sie bekannt ist als singende Bäuerin, wird sie natürlich mit ihrer Steirischen ein auf die Veranstaltung selbst gedichtetes Lied vortragen.