Zoll kontrolliert verstärkt Betriebe des Baugewerbes

6.10.2017, 11:39 Uhr
Die Zahl der Zoll-Kotrollen im Landkreis Neumarkt (hier ein Symbolfoto) ist im ersten Halbjahr 2017 um 33 Prozent gestiegen, berichtete die IG Bau.

© Bernd Wüstneck (dpa) Die Zahl der Zoll-Kotrollen im Landkreis Neumarkt (hier ein Symbolfoto) ist im ersten Halbjahr 2017 um 33 Prozent gestiegen, berichtete die IG Bau.

Wie die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) mitteilte, kontrollierte das zuständige Hauptzollamt Regensburg im ersten Halbjahr insgesamt 786 Betriebe im Landkreis Neumarkt – 33 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Allein im Baugewerbe prüften die Beamten der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) 236 Arbeitgeber. Im Fokus dabei insbesondere: illegale Beschäftigung, Lohn-Prellerei und Betrug bei der Sozialversicherung.

Die Gewerkschaft beruft sich hierbei auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Beate Müller-Gemmeke (Grüne) an das Bundesfinanzministerium. Die IG Bau Oberpfalz begrüßt die Zunahme der Prüfungen. "Es ist offenbar endlich die Botschaft angekommen, dass sich Schwarzarbeit nur durch mehr staatliche Kontrolle eindämmen lässt", sagt Bezirkschef Christian Lang.

So stieg auch die Zahl der Kontrolleure: Beschäftigte die FKS im vergangenen Jahr bundesweit noch 6865 Beamte, waren es im Juni bereits 7211, wie aus der Zoll-Auswertung des Finanzministeriums hervorgeht. Grund zur Entwarnung sieht Lang jedoch nicht. Nötig seien bundesweit mindestens 10 000 Kontrolleure bei der FKS. "Solange eine Zoll-Visite die Ausnahme und nicht die Regel ist, haben Wirtschaftskriminelle ein zu leichtes Spiel."

Dies zeige sich gerade auch in der Baubranche. Hier würde oftmals nicht einmal der vorgeschriebene Mindestlohn gezahlt. So verhängte das Hauptzollamt Regensburg allein für Verstöße gegen den Bau-Mindestlohn im ersten Halbjahr Bußgelder in Höhe von rund 9,9 Millionen Euro.

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