Zwei neue Giganten an "Winnberger Küste"

19.2.2015, 06:30 Uhr
Zwei neue Giganten an

© Foto: Hubert Bösl

„Der Standort am Winnberg im Landkreis Neumarkt ist einer der windreichsten Standorte in Bayern“, betont Bögl-Sprecher Jürgen Kotzbauer.
Etwas weiter östlich, die „Jura-Kante“ entlang, bläst es aber auch noch recht ordentlich. Ein guter Platz also für ein weiteres Windkraftwerk. Und siehe da, auf einem kleinen, bewaldeten Buckel bei Tauernfeld ragt derzeit ein Kran aus den Baumkronen heraus. Und auch schon der Stumpf eines Turms. Ein wenig weiter westlich rotiert fröhlich „Winnberg 3“, als würde es sich auf ein bisschen Gesellschaft freuen.

Willkommen am Standort „Deining 4“: Erneut errichtet Max Bögl hier  einen „Hybridturm“ nach dem selbst entwickeltem System. Darauf wird dann eine Siemens-Anlage SWD 3.0 mit einer Leistung von drei Megawatt gesetzt. Die Nabe befindet sich in einer Höhe von 142 Metern, der Rotordurchmesser beträgt 113 Meter.

Das Fundament ist längst  fertig, der Turm wird per „Kletterkran“ montiert. „Bei dem aktuellen Projekt liegen wir sehr gut im Zeitplan“, versichert Firmensprecher Kotzbauer, trotz Schneefalls und Nebels. „Auch witterungsbedingt ist mit keinen Verzögerungen zu rechnen.“ Die Montage des Hybridturms werde voraussichtlich Anfang März abgeschlossen sein. Im Anschluss folgt dann gleich der Hub der Gondel und der Rotoren.

Höher, effizienter, wirtschaftlicher: Wie überall auf dem Markt der Erneuerbaren Energien schreitet die technische Entwicklung auch bei den Windrädern rasant voran. H10-Regelung und sinkender Einspeisevergütungen zum Trotz. Ein zehn Jahre altes Windrad gehört da schon zum alten Eisen.

So auch die Enercon E-58 aus dem Jahre 2004: Noch steht „Winnberg 2“, doch sind ihre Tage in der alten Heimat gezählt. Sie ereilt demnächst das Schicksal ihrer älteren Schwester „Winnberg 1“, die bereits 2014 nach 14-jähriger Laufzeit abgebaut wurde. Beide Kraftwerke werden aber nicht verschrottet, sondern in Polen wieder errichtet, um dort noch viele Jahre ökologischen Strom zu erzeugen.

Den Standort von „Winnberg 2“ wird ein neuer Power-Gigant einnehmen: Die hierfür geplante Binnenwindkraftanlage vom Typ Senvion 3.0 M 112 werde zukünftig mehr als das Fünffache an Strom gegenüber der alten Enercon erzeugen, betont Kotzbauer. „Auf Grund der hohen Nabenhöhe von rund 140 Metern und dem großen Rotordurchmesser von 122 Metern erreicht das Kraftwerke mit 3000 Volllaststunden im Jahr nahezu eine Auslastung wie bestehende Windkraftwerke an der Küste.“

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