10. April 1968: Gefahr wurde gebannt

10.4.2018, 07:00 Uhr
10. April 1968: Gefahr wurde gebannt

© Gerardi

Staatssekretär Hugo Fink vom Innenministerium, Bezirkstagspräsident Dr. Ignaz Greiner und Oberbürgermeister Dr. Andreas Urschlechter zogen gemeinsam den grünen Vorhang fort und gaben das gute Stück, das unterhalb der Fleischbrücke in die Hauswand der Chemischen Untersuchungsanstalt eingelassen worden ist, den Blicken frei. Es soll künftige Bürgergenerationen daran erinnern, daß ein seit Jahrzehnten gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen ist.

Die Gefahren, die einst bei Hochwasser von der Pegnitz ausgegangen sind, wurden zwischen dem Lederersteg und der Steubenbrücke ein für allemal gebannt!

Präsident Dr. Ignaz Greiner trat als erster ans Rednerpult. Er begrüßte die Gäste, unter denen sich auch Regierungspräsident Karl Burkhardt befand, und blätterte in der Hochwassergeschichte, deren letztes großes Kapitel im Februar 1909 geschrieben wurde. Staatssekretär Hugo Fink fand die Tafelweihe wohl eine Reise nach Nürnberg wert, weil es schließlich nicht um das Stück Metall, sondern um die zwischen 1950 und 1962 vollbrachte Hochwasserfreilegung des Nürnberger „Leib-und-Magen-Flusses“ ging.

Geschickt flocht er in seine Rede Komplimente ein. „Wo Wasser ist, ist Leben. Das Wasser in Großschiffahrtsstraße und Hafen ist es auch, das Nürnberg hoffnungsvoll in die Zukunft blicken läßt“, erklärte der Münchner Gast, der zugleich als Vorsitzender des Hafenbeirats fungiert.

Oberbürgermeister Dr. Andreas Urschlechter dankte Land und Bezirk für die Hilfe und versicherte: „Diese Stadt verdient sie auch, denn sie macht sich viele Gedanken um ihre Zukunft und sie gibt nicht auf!“ Von den Baukosten allerdings wollte das Stadtoberhaupt noch nicht reden. „Rechnen wir endgültig ab, wenn die Verlegung der Pegnitz beim Wöhrder See vollendet ist“, meinte er.

Wieviel die Hochwasserfreilegung im Altstadtabschnitt wirklich gekostet hat, verriet nur Dr. Ignaz Greiner am Rande. Als das verhüllende Tuch gefallen war, entfuhr es seinem Munde. „Diese Tafel ist 12 Millionen Mark wert“.

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