10. November 1966: Viel Geld und Geduld

10.11.2016, 07:00 Uhr
10. November 1966: Viel Geld und Geduld

© Kammler

Diese für die Bevölkerung betrübliche Feststellung machte gestern Bürgermeister Peter Höffkes vor der Presse. Doch der zweite "Schlag" folgte sogleich: der Umbau der Brücke und die Verbreiterung der Straße nach Altenfurt verschlingen annähernd 5 Millionen Mark.

Die 11.000-Einwohner-Gemeinde, als mutig und fortschrittlich bekannt, kann diesen Batzen Geld niemals aus eigener Kraft aufbringen, zumal sich ihr Haushaltsvolumen jährlich auf nur 3,5 Millionen Mark beläuft. Sie ist auf erhebliche Zuschüsse angewiesen.

10. November 1966: Viel Geld und Geduld

© Kammler

Das langwierige Verfahren rund um den Schmalspurtunnel, der aus dem Jahre 1895 stammt, ist eine Geschichte für sich: erklärten sich bei den Vorverhandlungen etliche Instanzen zunächst als "nicht zuständig", so begutachteten sie – Bundesbahn und Stadt Nürnberg – dennoch den Plan, den die Gemeinde kurzerhand in Auftrag gegeben hatte und der jetzt abgeschlossen ist.

Ob er – in einem Jahr vielleicht – genehmigt wird, hängt von der Bundesbahnhauptverwaltung ab. Wenn ja, können weitere zwei Jahre vergehen, bis das Projekt von Bund und Land als "zuschußreif" anerkannt ist. Stimmt schließlich die Rechnung, muß noch einmal (mindestens 18 Monate) gewartet werden, ehe aus dem Plan Wirklichkeit wird.

Die technische Schwierigkeit liegt darin, daß die fünf Eisenbahngleise beim Umbau der Brücke auf rund 37 Meter Länge "umgebettet" werden müssen, damit die Züge weiterrollen können. Für die unvermeidlichen Langsamfahrstrecken wird die Bundesbahn außerdem ihren Obolus kassieren. Gleichzeitig soll die Straße nach Altenfurt auf 43 Meter Länge begradigt und auf 7,50 Meter Fahrbahnbreite (mit Gehsteigen auf insgesamt 12 Meter) ausgedehnt werden.

Die künftige Unterführung erhält eine lichte Höhe von 4,50 Meter (jetzt 4 Meter) und eine lichte Breite von 12 Metern (3,50 Meter). Doch bis sie steht, werden sich die Pendler noch lange und mit aller Vorsicht durch den schmalen Schlauch winden müssen.

Erfreulicher hören sich die Nachrichten vom Bau des Hallenschwimmbades in Altenfurt an: in den nächsten Tagen wird mit der Montage der Fertigbauteile begonnen, zu Weihnachten soll die Halle dicht sein, und im Juni nächsten Jahres kann der erste Sprung ins feuchte Element gewagt werden.

Das 25 Meter lange und 10 Meter breite Becken, 1,30 bis 3 Meter tief, ist bereits betoniert. Mit den Außenanlagen kostet das Bad 1,8 Millionen DM; 600.000 DM werden an Zuschüssen erwartet. Dieses Ergebnis ließ bereits andere Gemeinden im Landkreis aufhorchen. Vor allem die Gemeinde Schwaig will sich ebenfalls ein Hallenbad "Typ Fischbach" zulegen.

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