11. März 1965: Millionen für den Brückenschlag

11.3.2015, 07:00 Uhr
11. März 1965: Millionen für den Brückenschlag

© Ulrich

Passanten und Autofahrer bemerken, daß sich das Knäuel auf der riesigen Baustelle langsam entwirrt. In groben Zügen läßt sich schon die künftige Gestalt der Verkehrsdrehscheibe erkennen, an der sich Bundesbahn, Straßenbahn, die Fürther Straße und die Schnellstraße kreuzen. Mehrere Brücken stehen schon. Sie haben 7,8 Millionen Mark gekostet.

11. März 1965: Millionen für den Brückenschlag

© Ulrich

Noch wühlen sich auf der Nordseite der Fürther Straße Planierraupen und anderes schweres Baugerät in den Sand und räumen scheinbar mühelos die tonnenschweren Steinbrocken zur Seite, die vom alten Kanal stammen. Von der Öffentlichkeit fast unbeachtet, zertrümmern auf der Südseite Bagger mit schweren Gewichten am Ausleger die starken Kanalmauern, um den Durchbruch für die auf der untersten Ebene liegenden Schnellstraße zu schaffen. Die Erdbewegungen auf der Nordseite sind für einen weiteren Brückenschlag nötig. Damit wird die nördliche Fahrbahn der Fürther Straße über die Schnellstraße geführt.

Eine Million Mark kostet das Vorhaben. Bis zum Jahresende soll – falls keine unvorhergesehenen Schwierigkeiten einen Strich durch die Rechnung machen – auch dieses Werk vollendet sein. Bereits abgeschlossen sind die Bauarbeiten an der Brücke, die die Südfahrbahn der Fürther Straße über die Schnellstraße führt. Der in Richtung Nürnberg rollende Verkehr benutzt schon dieses mit Geh- und Radweg versehene Straßenstück, das auch eine Million Mark gekostet hat.

. . . noch mehr Geld

Weil der Eisenbahnverkehr nicht unterbrochen werden konnte, kosteten die neuen Brücken für die Bundesbahn noch mehr Geld. Das „Bauwerk 24“, mit dem die Schnellstraße für drei zum Bahnhof Doos führende Gütergleise überbrückt wurde, steht mit 2,8 Millionen Mark zu Buch.

Noch etwas teurer – drei Millionen Mark – wurde die zweite Gleisbrücke über den Zufahrts-Ast der Schnellstraße in Richtung Nürnberg. Sorgen bereitet noch der letzte Brückenschlag, ohne den die Stadtautobahn an dieser Stelle nicht weiterkommen kann: die Eisenbahnbrücke für die Bahnlinie Nürnberg–Bamberg. Mit dem Bau ist bisher noch nicht begonnen worden. Wenn aber auch dieser Bau steht, werden die Nürnberger ein Kreuzungssystem bewundern können, dessen Krönung die zwischen den beiden Fahrbahnen der Fürther Straße auf Stelzen gesetzte Straßenbahn bildet.

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