11. September 1967: Die Heimat im Herzen

11.9.2017, 07:55 Uhr
Erinnerung an die alte Heimat: die Wappen an der Stirnseite der Messehalle (links) und der Schwertertanz der Pommernjugend Erlangen am Berliner Platz.

© Gerardi Erinnerung an die alte Heimat: die Wappen an der Stirnseite der Messehalle (links) und der Schwertertanz der Pommernjugend Erlangen am Berliner Platz.

Der Erste Vorsitzende der Kreisgruppe Nürnberg der Vereinigten Landsmannschaften im Bund der Vertriebenen, Bruno Scheel, betonte, die Heimatvertriebenen seien seit 1945 ein unerschütterliches Bollwerk gegen den Bolschewismus. Gleichzeitig sprach er die Hoffnung aus, daß sich auch die Oststaaten dem immer stärker werdenden Europa nicht verschließen werden.

Stadtrat Dr. Max Thoma wies als Vertreter von Oberbürgermeister Dr. Andreas Urschlechter darauf hin, daß die nachgewachsene Generation der Vertriebenen in Nürnberg eine neue Heimat gefunden habe. Aber auch sonst sei heute schwer festzustellen, wer Einheimischer oder Flüchtling ist.

Der Festredner, Professor Dr. Adalbert Hudak, CSU-Bundestagsabgeordneter aus Erlangen, zitierte zu Beginn seiner Ausführungen den Dichter Heinrich Heine: "Erst als ich die Heimat verloren hatte, fand ich sie im Herzen wieder!" Es sei böswillig, die Vertriebenen als ewige Querulanten zu bezeichnen. "Aber Verständnis setzt Vertrauen voraus. Dies ist nur möglich, wenn beide Partner miteinander ins Gespräch kommen", sagte Hudak. Die Kontakte müßten jedoch erfolglos bleiben, wenn man die Vertriebenen als unmittelbar Betroffene fernhalte.

Der Sprecher erklärte, daß der Bolschwismus nie sein Ziel, die Weltrevolution, aus den Augen verloren habe. "Wir werden uns einem einseitigen Diktat nie beugen. Ganz gleich, ob es aus Warschau oder aus Paris kommt. Nur die Freiheit und die Menschlichkeit sind eine echte Chance für Frieden und Verständigung."

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