13. Mai 1966: Rast im Gartensessel

13.5.2016, 07:30 Uhr
13. Mai 1966: Rast im Gartensessel

© Gertrud Gerardi

Der neu gestaltete Teil des Cramer-Klett-Parks gibt dem Besucher sogar das Gefühl, im eigenen Gartenhof zu sitzen. Denn in welcher anderen öffentlichen Grünanlage kann der Nürnberger schon den bequemen Sessel ganz nach eigenem Wunsch in die Sonne rücken, dabei die Füße auf den Rand eines Bassins legen und verträumt auf das Plätschern des Wassers hören.

Doch nicht allein an dieser Stelle schuf das Gartenbauamt eine Oase im Häusermeer. Am Treibberg entsteht zur Zeit eine neue Grünanlage, im Luitpoldhain blühen jetzt zur Freude der Blumenfreude 33.600 Tulpen und 23.000 Stiefmütterchen in bunter Palette.

13. Mai 1966: Rast im Gartensessel

© Helmholz

Die grüne Insel am Laufer Torgraben ist zur Hälfte fertig geworden. Es steht die halbe Terrasse nebst den beiden Wasserbecken und eine von drei Pergolen; außerdem wurde die Pflanzung – Rosen und Ziergehölz – zur Hälfte bewältigt, so daß der Besucher schon rasten kann: Menschen aus den benachbarten Büros zur Mittagspause, Mütter aus der Umgebung am Nachmittag, denn ihren Kindern steht ein vergrößerter Spielplatz zur Verfügung.

Wenn dann noch die i-Tüpfelchen gesetzt werden – es ist beispielsweise vorgesehen, die kahlen Rückwände der Pergolen hinter Knöterich und Kletterrosen zu verstecken –, besitzt die Stadt ein neues Schmuckstück, zu dessen Wasserbecken schlanke Mädchen passen würden – bei einer Modenschau an einem Sommerabend.

Nicht minder anziehend verspricht die Anlage am Treibberg zu werden: ein vorteilhafter Südhang, von dem sich ein wundervoller Blick auf die Altstadt bietet. 22 Bänke laden zum Ausruhen unter berankten Pergolen ein. Kinder finden ein Paradies mit Sandkästen, Hangel- und Klettergerüsten und Wippen. Das Gartenbauamt plant, die in wenigen Wochen vollendete "grüne Lunge" am Treibberg mit dem Tucherschlößchen zu verbinden, das jetzt wieder aufgebaut wird. Die Rasenfläche soll bis an die Schloßmauern heranreichen. Außerdem wird später einmal ein Treppenweg zwischen dem Schloß und einem geplanten Kirchenbau zur Hirschelgasse hinunterführen.

Den Blumenfreunden aber bietet das Gartenbauamt im Luitpoldhain eine besondere Attraktion. Der "Einjahrsblumengarten", der 1964 zum ersten Mal bei der Dahlienschau der Deutschen Dahlien- und Gladiolen-Gesellschaft angelegt worden ist, zeigt sich im Frühlingsgewand. Auf 90 Pflanzquadraten von je viermal vier Meter stehen 33.600 Tulpen und 23.000 Stiefmütterchen.

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