14. Oktober 1966: Quer durch die Äcker

14.10.2016, 07:00 Uhr
14. Oktober 1966: Quer durch die Äcker

© Gerardi

Nach einer Bauzeit von eineinviertel Jahren ist die 1,9 Kilometer lange Marienbergstraße für den Verkehr freigegeben worden, so daß jetzt zusammen mit dem Bierweg eine leistungsfähige Verbindung zwischen den beiden Bundesstraßen 2 und 4 vorhanden ist. Ohne Hindernisse führt sie von der Äußeren Bayreuther Straße geradewegs bis zur Bucher Hauptstraße hinüber.

Die meisten Kraftfahrer, die gestern auf der Bundesstraße 4 stadtauswärts rollten und in Richtung Flughafen strebten, bemerkten erst im letzten Augenblick, welche neue Route sich plötzlich auftat. Sie bremsten scharf, bogen nach rechts ab und nahmen gerade noch die Kurve. In wenigen Tagen wird jedoch die Strecke ebenso bekannt sein, wie der bereits 1965 geöffnete erste Bauabschnitt zwischen der Flughafen- und der Lohestraße.

Schließlich bietet die 7,50 Meter breit gewordene Marienbergstraße viele Vorteile: beispielsweise den guten Anschluß an die Autobahn nach Frankfurt oder die Umgehung der beiden Ortschaften Lohe und Almoshof, für deren Bewohner friedlichere Zeiten angebrochen sind. Der Weg über die engen und – wie in Almoshof – mit Haarnadelkurven bestückten Ortsdurchfahrten bleibt künftig nur solchen Autofahren nicht erspart, die die Orte selbst ansteuern wollen. Alle übrigen dürfen die gefährlichen Punkte im Norden liegenlassen und dem Tiefbauamt Beifall für die Umgehung zollen.

Nicht nur, weil die Männer vom Bauhof für breite Fahrbahnen gesorgt haben, sondern auch wegen der hübschen Zutaten, mit denen die Marienbergstraße versehen wurde. Links und rechts entstanden 50 Zentimeter breite Randstreifen, an den Kreuzungen mit der Flughafenstraße und der Bundesstraße 4 gibt es Abbiegespuren. Der 1,25 Meter breite Fußgängerweg zieht sich an der Südseite entlang und zu beiden Seiten stehen obendrein den landwirtschaftlichen Fahrzeugen Anwandwege zur Verfügung. Zwischen der Fahrbahn und dem Fußweg wird – Arbeiter waren gestern noch mit der Anlage beschäftigt – ein 75 Zentimeter breiter Grünstreifen angelegt, ebenso, wie ein „Wiesla“ von vier bis fünf Meter Breite den Fußweg vom Anwandweg trennt.

Beim Bau der neuen Marienbergstraße – er kostete 1,25 Millionen Mark – mußten 14.000 Kubikmeter Mutterboden abgetragen und 23.000 Kubikmeter Auffüllmaterial herantransportiert werden. Die entstandenen Flächen: 23.100 Quadratmeter (Fahrbahn), 16 000 Quadratmeter (Rasen) und 3.700 Quadratmeter (Fußweg).

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