15. August 1966: Wenn der Motor streikt

15.8.2016, 07:15 Uhr
15. August 1966: Wenn der Motor streikt

© Friedl Ulrich

In 884 Fällen konnte seither den Lenkern eines Kraftfahrzeuges Hilfe geleistet werden.

Das ist für den Alltag beachtlich, doch auch wiederum nicht viel, denn die drei gelben Straßenwachtwagen, die im Pannendienst auf Abruf bereitstehen, mußten täglich nur neun Einsätze fahren. "Solange die Kapazität nicht voll erschöpft ist, die unser kostenloser Hilfsdienst bietet, solange haben wir einen gelben Wagen zurückgezogen und auf Autobahnen, Zubringer, Bundes-und Landesstraßen geschickt", sagt ADAC-Gaugeschäftsführer Fritz König. Der "Dritte im Bunde" kehrt jedoch sofort wieder zurück, wenn die Nachfrage steigt. Bisher war es im wesentlichen die Polizei, die einem „auf der Strecke gebliebenen“ Autofahrer geraten hat, den Pannendienst anzurufen. Oft übernahmen die Beamten das auch selbst. Als Hauptursachen für das Streiken eines Fahrzeuges stellten sich heraus: Schäden an den elektrischen Anlagen, verschmutzte Vergaser, nicht intakte Benzinpumpen und das leidige Steckenlassen des Schlüssels . . .

Die versierten Männer der Straßenwacht, jene "Engel mit Kraftfahrzeugverstand", wußten stets was zu tun ist. In 79 von 884 Fällen konnten sie nur mittelbare Hilfe leisten, die nicht weniger wertvoll ist: sie schleppten die Autos, ebenfalls ohne Kosten, zu Spezialwerkstätten ab. Das traf zu, wenn ein Gaszug oder Bremsseil gerissen, der Kupplungszylinder gebrochen oder das Stirnrad defekt war. Auch bei völligem Ausfall der Lichtmaschine mußte eine Werkstatt reparieren.

Der Funkverkehr des Pannendienstes hat einen Wirkungskreis von rund 30 Kilometer im Umkreis von Nürnberg. Täglich, auch an Wochenenden und an Feiertagen, stehen die allzeit freundlichen Kfz-Meister (sie werden jährlich sechs Wochen geschult) von 8 bis 20 Uhr auf Abruf bereit. Die "Bedarfsspitze" wird zwischen 8 und 11 Uhr sowie zwischen 18 und 20 Uhr erreicht.

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