15. Mai 1966: Rastplatz im Wald – „Visitenkarte“

15.5.2016, 07:00 Uhr
15. Mai 1966: Rastplatz im Wald – „Visitenkarte“

© Kammler

Bei strahlendem Sonnenschein fiel gestern der „Startschuß“ nahe beim Stadion. Die Festgäste zeigten frohe Gesichter, und Oberbürgermeister Dr. Urschlechter sprach von einer „guten Visitenkarte“, die sich Nürnberg mit diesem vorbildlichen Rastplatz ausgestellt habe. Tatsächlich wirkt das Waldgelände selbst auf Nicht-Camper einladend: es weist auf 28.000 Quadratmetern – fern vom Verkehrslärm und in gesunder Luft – 400 „Siedlerstellen“ für Zeltler und Wohnwagenbesitzer aus. 280 sind damit gegenüber dem alten Platz hinzugewonnen worden.

Der Chef des Hochbauamtes, Oberbaudirektor Otto-Peter Görl, würdigte die „zielgerichtete Arbeit“ des Stadtrates, indem er – nach der nun überstandenen Schulbau-Welle – nicht einseitig bestimmte Schwerpunkte schaffe. Der neue Campingplatz beweise die Differenziertheit des Aufbauprogrammes.

Das Areal, zwischen Stadionbad und der – bald verlegten – Rollbahn des US-Flughafens gelegen (hier entsteht dann der große Parkplatz für die Besucher der Sportstätten), ist mühelos erreichbar; gut sichtbare Wegweiser sind von allen Haupteinfahrten her lückenlos aufgestellt. „Wir haben für die Ausstattung einen gediegenen, zeitgerechten Komfort gewählt – ohne romantische Zutaten“, sagte Oberbaudirektor Görl. Nürnberg liege im Schnittpunkt des modernen Nomadenverkehrs zwischen Nord und Süd, und was der selbst anspruchsvolle Zeltwanderer suche, könne er hier finden.

„Wir haben für das ‚Nürnberg heute‛ einen weiteren Ausdruck geprägt!“, erklärte der Oberbürgermeister, „und wir geben auch ein neues Zeichen für unsere Gastfreundschaft. Ich hoffe sehr, daß die Steuerzahler Verständnis für Initiative und Ausgaben haben!“ Der Leiter des Sportamtes, Oberamtmann Georg Beil, übernahm die Anlage, dankte allen, die sie ermöglicht haben und versprach dafür zu sorgen, daß alle Gäste hier einen angenehmen Aufenthalt haben.

Seit 1963 ist der Plan, einen neuen Campingplatz zu schaffen, verfolgt worden. Nun „steht“ er. Rund 750.000 DM hat es gekostet, die Rastwiese unter hohen Föhren zu schaffen. Die ersten Urlauber im Wohnwagen (aus Krefeld) sind schon da. Sie sagen: „Hier möchten wir gar nicht mehr weg!“ Es ist ihnen zu glauben.

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