152 Millionen: VAG befördert immer mehr Fahrgäste

2.7.2018, 18:02 Uhr
152 Millionen: VAG befördert immer mehr Fahrgäste

© Michael Matejka

Die Nürnberger Nachirchten hatten die Tarife anderer Städte – darunter Stuttgart, Frankfurt/Main und Dresden – sowie deren Preismodelle vorgestellt. Stadtkämmerer Harald Riedel (SPD) wehrt sich gegen den Eindruck, die Stadt habe ihrerseits in den vergangenen Jahren nichts unternommen, um das Fahren mit Bussen und Bahnen für die Bürger interessanter zu machen.

Gut für treue Kunden

Der Finanzreferent verweist auf die VAG-Tarifreform von 2016 und die Einführung eines Stadttarifs, womit vor allem treue Kunden (also Zeitkartenbesitzer) belohnt werden sollten. So sei der Preis für das 9-Uhr-Abo im Stadtgebiet um zehn Euro (oder 21 Prozent) auf 37 Euro im Monat gesenkt worden.

Schülerkarten kosteten derzeit 26,70 (Sekundarstufe I) oder 36,80 Euro (Sekundarstufe II), die Preise seien um die Hälfte gesenkt worden.

Anderen Kommunen folgend, hat der VGN nun auch ein Semesterticket. Auch darauf weist Riedel hin. Es sei solidarfinanziert (über eine Abgabe von derzeit 72 Euro aller Studierenden plus freiwilliges Zusatzticket für 202,50 Euro) und ermögliche Mobilität im gesamten Verbundgebiet für 46,75 Euro pro Monat. Der Preisvorteil bei einem Firmen-Abo betrage 23 Prozent gegenüber dem Jahres-Abo.

Mehr Zeitkartenbesitzer

Diese Maßnahmen, so der Stadtkämmerer, hätten eine "signifikante Steigerung" der Zeitkartennutzer zur Folge gehabt. Die Zahl der Abonnenten habe sich seit 2016 um 26,6 Prozent oder 10 550 neue Nutzer verbessert. "Die Annahme, es hätte niemand über die Tarifstrukturen nachgedacht . . . ist nicht haltbar." In Nürnberg seien lange vor den anderen Städten Preise gesenkt worden. Ein Vergleich allein an der Einzelfahrt für 3,10 Euro sei nicht sachgerecht, beklagt er. Als Handy- oder 4er-Ticket koste die Fahrt 2,75 Euro. "Damit sind wir bei der Einzelfahrt zwar nicht billiger, aber, anders als dargestellt, auch nicht signifikant teurer", meint der Kämmerer. In Summe, so ist er überzeugt, halte die VAG allen Vergleichen stand.

Die städtischen Verkehrsbetriebe meldeten gestern, dass sie die Zahl ihrer Fahrgäste im vergangenen Jahr um zwei auf 152 Millionen steigern konnten. Das geht aus dem neuen Geschäftsbericht 2017 hervor. Die Verkehrserlöse erhöhten sich demnach um 4,4 Prozent auf 147,2 Millionen Euro.

Besser als geplant

Gleichzeitig sind laut Bericht die Personalaufwendungen um 11,5 Prozent auf 107 Millionen Euro gestiegen, hauptsächlich aufgrund der zinsbedingten Pensionsrückstellungen und der Erhöhung der Löhne und Gehälter. Das Jahresergebnis fiel besser aus als geplant, wies aber noch 69,8 Millionen Euro (Vorjahr: 58,9 Millionen Euro) Verlust aus. Die VAG beschäftigte 2017 1758 Mitarbeiter (Vorjahr: 1769) und 31 Auszubildende (32).

Im vergangenen Jahr rückte der Nahverkehr durch Diskussionen über mögliche Fahrverbote noch mehr in das Bewusstsein vieler Bürger. "Wir freuen uns, dass Busse und Bahnen zunehmend als Problemlöser erkannt werden und sich mehr Menschen damit auseinandersetzen", so Vorstandschef Josef Hasler.

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