16. April 1966: Millionen für Betten

16.4.2016, 07:00 Uhr
16. April 1966: Millionen für Betten

© Lindner

Die Bundesbahn mußte sich zu dem 2,3-Millionen-DM-Bau entschließen, weil ihr benachbartes Ledigenheim mit 768 Betten in Steinbaracken und zusätzlichen 200 gemieteten Betten dem ständig wachsenden Bedarf an auswärtigen Arbeitskräften nicht mehr genügten. So sind jetzt bei der Bundesbahn in Nürnberg auch rund 180 italienische Gastarbeiter tätig. Wenn der Neubau bezogen ist, der 80 Zimmer mit zwei, drei und vier, insgesamt 266 Betten enthält, werden unzulängliche, gemietete Unterkünfte mit etwa 150 Betten aufgegeben und das zu dicht belegte Barackenheim kann aufgelockert werden.

Man möge sich an der komplizierten und verwinkelten Raumaufteilung nicht stoßen, meinte der Hochbaureferent der Bundesbahndirektion, Oberrat Hans Kern beim "Stubendurchgang", es sei dabei schon etwas gedacht worden. Der Grundriß ist nämlich so angelegt, daß das Haus später einmal ohne großen Kostenaufwand auch für 36 Familienwohnung verwendet werden kann.

Das Bauwerk, das in etwas mehr als einem Jahr durch die Eisenbahn-Wohnungsbau-Gesellschaft errichtet und von der Bundesbahn gemietet und sehr hübsch und wohnlich ausgestattet wurde, ist nur für deutsche Arbeitskräfte bestimmt. Im Erdgeschoß sind eine Hausmeisterwohnung, zwei Verwaltungsräume und ein Aufenthaltszimmer untergebracht, in jedem Stockwerk sind genügend Wachräume vorhanden, Kochmöglichkeiten mit Münzzählern, im Untergeschoß auch Bäder mit zehn Duschen.

Verwandte Themen


1 Kommentar