17. April 1966: Ein Gigant auf Achse

17.4.2016, 08:00 Uhr
17. April 1966: Ein Gigant auf Achse

© Eißner

Der Transformator hat die Aufgabe, im Maschinenhaus des Kraftwerks die Generatorspannung von 10.500 auf 11.000 heraufzusetzen, damit die erzeugte Energie ohne größere Verluste mit einer Freileitung zur Umspannstation in der Nähe von Fürth und damit in das GFA-Netz geleitet werden kann.

Technisch bereitete der Bau des Giganten keine besonderen Schwierigkeiten. Das SSW-Trafowerk mit einer Belegschaft von 3500 Mitarbeitern hat, wie sein Leiter Dr.-Ing. Richard Elsner mitteilte, schon eine große Zahl von Umspannern für höhere Leistungen, höhere Spannungen und höhere Stromstärken geliefert. Immerhin handelt es sich aber um den größten Transformator im Raum Nürnberg.

Das Problem beim Bau solcher Großtransformatoren besteht darin, die Leistung in den engen Grenzen unterzubringen, die das auf den Zentimeter vorgeschriebene „Bahnprofil“ setzt. Im Betrieb sorgen vier Wärmeaustauscher dafür, daß die in den Wicklungen und in den 43 Tonnen Isolieröl entstehende Wärme an das Kühlwasser abgegeben wird. Besondere Vorkehrungen sind auch getroffen, um die Brummgeräusche des belasteten Trafos möglichst niedrig zu halten.

Den Transport des Riesen – Ladung und Wagen sind zusammen 41 Meter lang und 362 Tonnen schwer – besorgte die zentrale Schwerlastgruppe der Bundesbahn in Frankfurt/Main. Sie mußte dazu sogar eine Brücke über die Regnitz bei Erlangen-Bruck kräftig unterstützen. Das letzte Wegstück legt der zwölf Meter lange und drei Meter breite Transformator auf seinen eigenen Rädern zurück. Über eine Drehscheibe und eigens für ihn gelegte Gleise erreicht er sein Fundament. Schon im Spätsommer dieses Jahres wird das kostbare Stück, das rund 2 Millionen DM gekostet hat, zusammen mit dem ersten Maschinenblock seinen Dienst aufnehmen.

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