18. Dezember 1967: Ein Tag in alter Herrlichkeit

Nürnberg - Die Hauptgeschäftsstraßen der Innenstadt gehörten gestern am frühen Nachmittag den Studentenverbindungen: nach alter Väter Sitte fanden sich Aktive und Alte Herren zum Thomasbummel am letzten Sonntag vor dem Heiligen Abend ein.

Dieser Brauch geht auf die Zeit zurück, da Nürnbergs Universität in Altdorf stand und die Studiosi zum Weihnachtseinkauf in die Stadt kamen. Wie seit eh und je formierten sich die farbentragenden Studenten und Philister zu einem schier endlosen Zug, der sie durch die König- und Karolinenstraße bis zum Hefnersplatz und wieder zurück führte.

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Nürnberg

31.12.2017, 10:34 Uhr

Kalenderblatt: Nürnberg im Dezember 1967

Die Corps, Landsmannschaften und Burschenschaften von allen süddeutschen Hochschulstädten hatten bei den Kommersen und Kneipen bereits am Samstag kräftig eingeheizt, auf daß ihnen der Marsch in der Winterkälte nicht schaden möge. Aber es fehlten auch die Farben von Gästen aus Norddeutschland und Österreich nicht; daher konnten sich manche alte Bekannte beim Bummel begrüßen.

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Eine neue Note in dem Umzug: die Erlanger „Frankonen“ führen auf einem Wägelchen eine Puppe am Galgen mit und grüßen auf diese Art den SDS, den Sozialistischen Deutschen Studentenbund, dessen Namen sie in neuer Form ausdeutschten. Das Publikum am Rande der Straßen, darunter wie immer die holde Weiblichkeit in ganzen Scharen, zollte den Studenten und Alten Herren viel Aufmerksamkeit.

Es konnte auch gar manchen jungen Mann sehen, der bei einer Mensur den Kopf hingehalten hatte und deshalb einen dekorativen weißen Kopfschmuck tragen mußte.