18. Februar 1966: Aktiv: Grete und Bibi

18.2.2016, 07:00 Uhr
18. Februar 1966: Aktiv: Grete und Bibi

© Eisner

Im Rathaus verdrängten fröhliche Damen der AK 04 Oberbürgermeister Dr. Urschlechter von seinem Stuhl. Und Ihre Lieblichkeit Brigitte I. führte das große Wort, als sie mit Herbertla I. ihren Arbeitsplatz am Frauentorgraben aufsuchte. Die Kolleginnen und Kollegen wurden mit Sekt verwöhnt, und "Bibi", wie die Prinzessin von ihren Mitarbeitern genannt wird, durfte sich zur Probe wieder mal an die Schreibmaschine setzen.

Teppichklopfer hatte sich die lustige Schar weiblicher Karnevalisten mitgenommen, als sie um neun Uhr das Rathaus stürmte und mit Schlachtgeschrei (Ahaa! – Ahaa!) das Stadtoberhaupt vom Sessel hob. Präsidentin Grete Bohneberg gab in Versform einige Scherze zum besten, zeichnete den vorläufig abgesetzten Amtsbruder Andreas mit einem Orden aus und trug gleich darauf einige Bitten vor. Der Oberbürgermeister mußte sich dem Charme beugen und ließ sofort Sekt zur Beruhigung der Gemüter servieren.

Die Überrumpelung quittierte Dr. Urschlechter mit Schmunzeln, herzlichem Lachen und launigen Antworten. Eines aber "wurmte" ihn ein bißchen, wie er selbst zugab: "Jetzt hab´ich mich auf ein Busserl der Präsidentin gefreut und ich krieg´ keines." – "Nichts gibt´s", war die Antwort von Grete Bohneberg. Schade! Abends herrschte dann beim Weiberfasching der Alten Großen Karnevalsgesellschaft gehobene Stimmung.

Ungewohnt fröhlich, ging es auch im Büro der 21jährigen Sekretärin Brigitte Schuster, bekannt unter dem Namen Prinzessin Brigitte I., zu. Während der Mittagszeit gab Ihre Lieblichkeit den Kollegen die Ehre ihres und des Prinzen Besuch. Das Wiedersehen wurde mit "Schampus" begossen, und Brigittes Chef meinte: "Hoffentlich verlieren wir sie nicht so bald als Mitarbeiterin." Man machte noch ein bißchen Spaß und Gaudi, und dann klapperten die Maschinen weiter.

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