189 Wohnungen entstehen neben Nürnberger Tempo-Haus

Nürnberg - Eine Großbaustelle, die nicht so recht vorankommen will, sorgt an der vielbefahrenen Kreuzung Welserstraße/Äußere Bayreuther Straße für Aufsehen. Als Bremsklötze entpuppten sich eine Anwohnerklage und der kalte Winter. Nun soll der Neubaukomplex mit 189 Wohnungen zügig hochgezogen werden.

Die geplante Fertigstellung des Projekts verzögert sich aber bis zur zweiten Jahreshälfte 2018. Vor gut einem Jahr gingen die Ten Brinke Gruppe, die das Projekt entwickelt hat, und die GBW-Gruppe als Käufer der Immobilie an die Öffentlichkeit. Mit direktem Anschluss an das Tempo-Haus, das derzeit noch von Berufsschulen und als Übergangsdomizil für die Fachoberschule 2 genutzt wird, soll auf dem 4900 Quadratmeter großen Grundstück das sogenannte "Wohnquartier am Stadtpark" entstehen. Nach einer Teilbaugenehmigung begann im Frühsommer 2016 der Erdaushub und die Einrichtung der Großbaustelle. Doch dann kam offensichtlich Sand ins Getriebe, es ging kaum etwas voran.

Wegen einer anhängigen Klage und wegen des kalten Winters ging bei den Arbeiten für die zweigeschossige Tiefgarage lange Zeit wenig voran. © Fotos: Weigert/Ten Brinke

Außergerichtliche Einigung

Als Grund für die erste Auszeit gilt die Klage von Nachbarn, bei der es um die Dienstbarkeit von über 100 Stellplätzen ging, die auf dem langjährigen Parkplatzareal vor dem Tempo-Haus eingetragen waren. Laut Gerhard Steinmann, Leiter der Bauordnungsbehörde, gab es letztlich eine außergerichtliche Einigung, da für die Betroffenen zusätzliche Tiefgaragen geschaffen werden, so dass die Klage zurückgezogen wurde.

Laut Projektleiter Jens Wantia können jedoch während der Bauzeit aus Platzgründen keine Ersatzparkflächen in der Umgebung angeboten werden. Als zweiten Bremsklotz nennt er die andauernde Kälte in den Wintermonaten. Deshalb ging bis vor kurzem nichts voran, obwohl die Baugenehmigung der Stadt Nürnberg seit November vorliegt.

Klar ist: Mit 189 Mietwohnungen werden zwei weniger als ursprünglich vorgesehen auf bis zu sechs Etagen errichtet. Im Untergrund entstehen auf zwei Ebenen 210 Tiefgaragenplätze und Kellerabteile für alle Mietparteien. Neben der Begrünung der Dächer wird auch im Innenhof eine größere Grünfläche mit Wiesen, Bäumen und Kinderspielplatz angelegt. Die GBW-Gruppe verspricht zudem ausreichend Fahrradabstellplätze.

Mit der ursprünglich anvisierten Fertigstellung im Dezember 2017 wird es aber sicher nichts werden. Projektleiter Wantia geht davon aus, dass es mindestens ein halbes Jahr später wird — "bis zur zweiten Jahreshälfte 2018", das hänge aber letztlich stark vom nächsten Winter ab. Zugleich verspricht er:

"Wir legen jetzt aber richtig mit Vollgas los." Gerüchte über Probleme mit dem Untergrund, die im Stadtteil kursierten, dementiert man bei der Stadt wie bei der Ten Brinke Gruppe. "Baurechtlich gibt es keine Hindernisse mehr", heißt es in der Bauordnungsbehörde.