19. März 1969: Erholsamer Unterricht

Nürnberg - 1,4 Millionen Mark braucht das Schullandheimwerk Mittelfranken e. V. Nürnberg zum Bau eines neuen Schullandheimes. Um einen Teil der Kosten zu decken, die vom Staat nur zur Hälfte übernommen werden, wird sich der Verein in den nächsten Wochen mit einem Spendenaufruf an mittelfränkische Geschäftsleute, Unternehmer und Kreditinstitute wenden. Die Spenden für den gemeinnützigen Zweck werden auf das Konto 3.533 der Bayerischen Staatsbank Nürnberg erbeten.

Die mittelfränkischen Landschulheime erfreuen sich wachsender Beliebtheit, Wir konnten uns mit eigenen Augen im Heim Vorra davon überzeugen. Eine siebte Klasse aus dem Sperberschulhaus und eine sechste Klasse aus dem Schulhaus Reutersbrunner Straße machten hier gerade fröhlich und lautstark Ferien vorn Alltag.

Allein Im letzten Jahr waren etwa 40 Schulklassen mit 1.500 Schülern aus ganz Mittelfranken zu Gast in den beiden Heimen Vorra im Pegnitztal und Obersteinbach im Steigerwald. Dieses Jahr mußten allerdings schon zwölf Klassen auf einen anderen Termin vertröstet werden; die Heime sind dem steigenden Ansturm nicht mehr gewachsen.

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Nürnberg

31.3.2019, 09:48 Uhr

Kalenderblatt: Nürnberg im März 1969

So griff das Schullandheimwerk zur Eigeninitiative: es führt zur Zeit Verhandlungen um ein geeignetes Grundstück im Süden Mittelfrankens, Zuschüsse von Gemeinden, Bezirk und Staat wurden zugesichert. Trotzdem muß der Verein immer noch 700.000 Mark aus eigenen Mitteln aufbringen. Die Regierung Mittelfrankens gestattet zu diesem Zweck einen Spendenaufruf an alle Geschäftsleute im Bezirk. Man erhofft sich daraus eine Unterstützung von etwa 120.000 Mark. Der erste Bauabschnitt, dessen Kosten sich auf 1.000.000 belaufen, soll schon im nächsten Jahr begonnen werden.

Der Verein, der sich nur aus den Schulsammlungen unterhält, ist eine sehr begrüßenswerte Einrichtung. In zwei- bis dreiwöchigen „Ferien“ gibt er auch Großstadtkindern Gelegenheit, die Natur bei Wanderung, Spielen im Freien und naturkundlichen Exkursionen kennenzulernen.

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Die Erholung in ländlicher Umgebung ist billig, mit fünf Mark pro Tag und Nase bleibt kein Schüler von der willkommenen Unterbrechung des normalen Unterrichts ausgeschlossen. Pädagogisch haben die Aufenthalte den Vorteil, die Schüler mit den Flügeln des Zusammenlebens und der Gemeinschaft vertraut zu machen. Dem Lehrer geben sie Gelegenheit, mit schwierigen Kindern ihre Nöte und Sorgen einmal außerhalb der schulischen Atmosphäre zu besprechen und zu klären.