20. November 1966: Halb Europa miaut…

Nürnberg - Halb Europa wird am Wochenende von edlen Katzen in der Messehalle repräsentiert. Bei der Internationalen Rassekatzen-Ausstellung zeigen Züchter aus der Bundesrepublik, Belgien, Holland, Frankreich, Österreich und der Schweiz über 350 ihrer Lieblinge der Öffentlichkeit. Dabei sind so originelle Tiere wie Perser und Siamesen zu sehen. Der einzige Ozelot kommt aus Fürth.

Die reizende Schau wird vom 1. Deutschen Edelkatzenzüchter-Verband e. V. veranstaltet, der 1922 von zwölf Katzenliebhabern aus Nürnberg und Fürth gegründet wurde und inzwischen auf über 1200 Mitglieder angewachsen ist.

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Nürnberg

30.11.2016, 07:25 Uhr

Kalenderblatt: Nürnberg im November 1966

Oberbürgermeister Dr. Andreas Urschlechter hat als Schirmherr der Ausstellung die „Sorge“ um ein gewichtiges Vermögen übernommen. Die Birmas, Abessinier, Colourpoints, und wie sie alle heißen mögen, sind dem Liebhaber bis zu tausend Mark und noch mehr wert. Ein besonders berühmtes Exemplar stellt neben dem Ozelot die seltene Manx-Katze dar.

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Bevor die Ausstellung eröffnet wird, hat ein internationales Preisrichterkollegium das Wort. Es achtet auf Farbe, Augen, Form und dergleichen mehr. Verbandspräsident und Ausstellungsleiter Carl Stein wies gestern darauf hin, wie schwierig die Haltung dieser Tiere ist. Die Aufzucht von Rassekatzen gestalte sich problematischer als bei gewöhnlichen Hausgenossen. Es scheint daher auch nicht verwunderlich, daß ein Franzose für sein ausgestelltes Kätzchen in einem Schreiben dringend als Kost nur leicht angebratene Leber bestellt hat.

Carl Stein erklärte den Unterschied zwischen Hund und Katze damit, daß der Hund Untertanengeist zeige, während um die Katze geworben werden müsse. Nur wer dieses Werben richtig verstehe, gewinne die Zuneigung der Katze.