23. September 1967: Handwerk gibt Visitenkarte ab

23.9.2017, 07:00 Uhr
23. September 1967: Handwerk gibt Visitenkarte ab

© Kammler

Wie sehenswert die Ausstellung ist, an der sich 32 Innungen mit 206 Gesellenstücken und 22 Meisterarbeiten beteiligen, konnten bereits die Eröffnungsgäste feststellen. Sie erweist sich als eine Visitenkarte des modernen Handwerks.

In der eindrucksvollen Halle sind bemerkenswert vielfältige und übersichtlich geordnete Werkstücke aufgebaut: auf langen Tischen reihen sich Stucksäulen, prächtige Buntfenster in Bleiverglasung, versilberte Trompeten der Galvaniseure und alte Türen mit sauber gearbeiteten Beschlägen aneinander, gefolgt von figürlichen Arbeiten der Steinmetzen, interessanten Motiven der Photographen und soliden Gebrauchsgegenständen der Buchbinder- und Kartonagenmacher.

Viele Lehrlinge mit Note 1 bis 3

Die Damenschneiderinnen und Modistinnen haben gleich ihre "Ateliers" aufgeschlagen und lassen sich bei der Werkstattarbeit über die Schulter schauen. Auch die Instrumentenmacher zeigen den Besuchern, wie eine Geige oder Gitarre entsteht. Großbilder – freilich auch Berufsberater und Handwerksmeister – geben Auskunft über die Phasen der Ausbildung, über Voraussetzungen und Chancen.

"Das Handwerk sieht es als selbstverständlich an, sich stets modernen Auffassungen zu bedienen und mit der Zeit zu gehen!" sagte vor dem Rundgang der mittelfränkische Kammerpräsident, Senator Hans Insenhöfer, bei der Eröffnungsfeier im großen Sitzungssaal des Rathauses. Welche Früchte dieses handeln – auch in der breiten Grundausbildung der Lehrlinge – zeitigt, beweisen folgende Prozentzahlen: die Noten eins bis drei ("sehr gut" bis "befriedigend") erzielten 1966 im praktischen Teil 93,3 v. H., im theoretischen Teil 81,3 aller Prüflinge nach abgeschlossener Lehrzeit. Nur 6,2 v. H. haben die Prüfung nicht bestanden.

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