25. Februar 1968: Ein Spiel erweckt alte Ruine

25.2.2018, 07:00 Uhr
25. Februar 1968: Ein Spiel erweckt alte Ruine

© NN

Wenn auch der Bauausschuß noch sein „Ja“ gesprochen hat, kann das Veranstaltungsprogramm festgelegt werden, von dem sich Kulturreferent Dr. Hermann Glaser heute schon verspricht, daß es „sehr schön und populär“ werden kann. Die Städtischen Bühnen und musikalischen Vereinigungen haben bereits ihr Interesse an diesem „Bad Hersfeld en miniature“ bekundet.

Rund 62.000 DM werden die Restaurierungsarbeiten der Ruine kosten, ein hoher Betrag, „aber an einen Wiederaufbau als sakrales Gebäude ist nicht zu denken“, sagte Oberbürgermeister Dr. Andreas Urschlechter, „denn wenn die finanziellen Möglichkeiten vorhanden wären, würden wir diesen historischen Bau für einen Musiksaal oder Museum vorsehen“.

Dem Stadtoberhaupt geht es vor allem darum, das Denkmal würdig zu erhalten: es soll erinnern an die einstige Klosterkirche, an die musikalischen Veranstaltungen vor dem Krieg und schließlich an die Zerstörung. Wird die Ruine in ihrer Substanz gefestigt, könnten hier fast 500 Gäste bei sorgfältig ausgewählten Veranstaltungen einkehren. Andere Zentren für festliche Abende wären der Heilig-Geist-Saal und das Studio der Nürnberger Symphoniker am Dutzendteich.

Sollte das schöne Vorhaben Wirklichkeit werden – es wird offiziell kaum daran gezweifelt –, so zöge in die ehemalige Kirche zum hundertjährigen Jubiläum der „Meistersinger“-Uraufführung (am 21. Juni 1868 in München) wieder Leben ein. Bekanntlich spielt der erste Akt von Richard Wagners berühmter Oper gerade in dieser Katharinenkirche.

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