25. März 1967: Ein Festgeschenk für die Zoo-Besucher

25.3.2017, 07:00 Uhr
25. März 1967: Ein Festgeschenk für die Zoo-Besucher

© Hans Kammler

Wie Wollknäuel in Mutters Nähkorb kuscheln die Kleinen sich in einem Käfig , der ansonsten das Revier der Tiger ist, oder nuckeln an der Milchflasche der Wärterin Margarethe Storch. Der Tiergarten ist überhaupt aus dem Winterschlaf erwacht: junge Wasserbüffel, Affen, Zebus, Zebras, Schafe und Ziegen zeugen von jungem Leben und dem Erwachen der Natur. Und die Zoo-Kinderstube wird jeden Tag größer.

Die beiden Kragenbärinnen Chini und Tai-Tai revanchierten sich am Verein der Tiergartenfreunde, denen sie ihr Dasein im Gehege am Schmausenbuck verdanken, auf schöne Art und Weise: Sie warfen zum ersten Male Zwillinge. Freilich, mit der Braunbärin Susi – übrigens eine "echte Nürnbergerin", die nun schon 20 Jahre alt ist – können sie vorerst noch nicht konkurrieren. Die betagte Bärendame bekam am 6. Januar ihr 43. und 44. Baby.

25. März 1967: Ein Festgeschenk für die Zoo-Besucher

© Hans Kammler

Für den Tiergarten scheint das Jahr 1967 - toi, toi, toi - überhaupt unter einem glücklichen Stern zu stehen: die sechs jungen Teddys sind drei feminine und drei maskuline Wesen, und das ist selten. Erst vor kurzem hatte Zoodirektor Dr. Alfred Seitz die 36. Zebrageburt seit 1950 vermeldet, für die die Stute Myra verantwortlich zeichnet.

Die beiden jungen Braunbären sind übrigens richtige „Hochstapler“. Wenn sie auf ihren rosa Sohlen durch den Käfig stolzieren, hat es den Anschein, als nähme der große Bruder die kleine Schwester – in diesem Fall Kragenbärin – bei der Hand. Aber der Schein trügt: die sechs „Babys“ sind alle zwischen fünf und sieben Kilo schwer; die vier Kragenbärlein setzten dem dickeren Fell ihrer Artgenossen stärkere Muskeln entgegen.

Ein Wermutstropfen wird jedoch bald in den Freudenkelch der Nürnberger Tiergartenfreunde fallen: der Tiergarten muß die sechs wolligen Kerlchen, die derzeit noch an der Milchflasche nuckeln oder ihren Brei schlabbern, weggeben. „Wir können sie leider nicht behalten, sonst hätten wir am Schluß nur mehr Bären im Zoo“, sagte Dr. Manfed Kraus. Wer also die drolligen Bärlein bewundern will, sollte dies alsbald tun.

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