27 Jahre Tschernobyl und kein Ende des Schreckens

Vor 27 Jahren starrte Europa fassungslos auf die Ukraine, damals Teil der Sowjetunion von Michail Gorbatschow. Im Atomkraftwerk Tschernobyl war es zum "Größten anzunehmenden Unfall" gekommen: einer Kernschmelze in Reaktor 4. Sehen Sie hier, welche Folgen der GAU von Tschernobyl auf Bayern hatte und für die Bevölkerung der Ukraine noch heute hat.

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Nur ein Experiment

Es sollte nur ein Experiment sein: Die Betreiber des sowjetischen Kraftwerks Tschernobyl wollten wissen, ob die Energie, die entsteht, wenn bei bei einem Stromausfall die Turbinen auslaufen, ausreicht, bis die Notstromaggregate anlaufen. Doch innerhalb von Sekunden... © dpa

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Das Experiment wird zum "katastrophalen Unfall"

...gerät das Experiment außer Kontrolle. Es kommt zu unaufhaltsamen chemischen Reaktionen, zu Explosionen und schließlich zur Kernschmelze im Block 4 - der "Größte anzunehmende Unfall", bis dahin nur eine Frage von Wahrscheinlichkeitsberechnungen, ist Realität geworden ... © dpa

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Großflächige Verstrahlung

... im Radius von mindestens 30 Kilometern verteilen sich extrem radioaktive Stoffe - mit fatalen Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit. Am Unglücksort bleiben nur die sogenannten "Liquidatoren", ein Aufräum- und Aufbautrupp, der buchstäblich in den Tod geschickt wird, um innerhalb von Tagen eine notdürftige Betonkuppel über dem Unglücksreaktor hochzuziehen. Die Sowjetunion, die Ukraine und Europa haben den "Liquidatoren" viel zu verdanken. Sie verhindern mit ihrem Einsatz, dass noch mehr Strahlung freigesetzt wird. Ihre Familien... © dpa

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Gedenken an die Helden

...gedenken der Helden der Ukraine, von denen viele an den Folgen der extremen Bestrahlung gestorben sind, bis heute jährlich in der nur 100 Kilometer von Tschernobyl entfernten Hauptstadt Kiew. Nach dem GAU... © dpa

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Die Katastrophenskala

...legt eine Expertengruppe der Internationalen Atom Energiebehörde (IAEA) und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) die sogenannte INES-Skala fest: Auf der "Internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse" wurde der GAU in Tschernobyl in die höchste Klasse 7 eingestuft. Ein "katastrophaler Unfall",... © dpa

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Krankheiten und Spätfolgen

...unter dem die Bevölkerung der drei am stärksten betroffenen Länder Ukraine, Weißrussland und Russland noch heute leidet. Obwohl es nicht zu Hundert Prozent nachgewiesen werden kann, geht man davon aus, dass zahlreiche Fälle von Leukämie, Schilddrüsenkrebs und Missbildungen an Neugeborenen direkt auf den Unfall in Tschernobyl zurückzuführen sind. Über die Zahl der Todesopfer kann bis heute nur spekuliert werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass 9300 Menschen an Verstrahlung sterben werden. Zudem gibt es Schätzungen, wonach etwa 100.000 Menschen an den indirekten Folgen der Tragödie gestorben sind. 350.000 wurden umgesiedelt. Auch hierzulande... © dpa

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Lebensmittelbelastung in Bayern?

...schlägt der GAU in der scheinbar fernen Ukraine hohe Wellen. Vor allem in Süddeutschland brechen Diskussionen über die Strahlenbelastung von Lebensmitteln aus. Da hilft es nicht viel, dass der bayerische Umweltminister Alfred Dick demonstrativ in Milchpulver rührt. Die Milchbauern der Region werden angewiesen, besonders belastete Molke von der Milch zu trennen und nicht für den Verzehr zu verkaufen... © dpa

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Lebensmittelbelastung in Bayern?

...auch vor dem Verzehr von Wild aus Bayern und Baden-Württemberg wird bis heute gewarnt. Als besonders belastet gelten auch... © dpa

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Zerstörerische Dauer

...Pilze. Für Milchprodukte, Obst und Gemüse wurden Höchstwerte für Strahlenbelastung festgelegt. Da die Bundesrepublik die Ware nicht mehr abnahm, überraschte ein außergewöhnlich vielfältiges Angebot die Verbraucher in der DDR. In der unmittelbaren Umgebung des Unglücks von Tschernobyl werden Boden, Pflanzen und Wasser nicht nur wenige Jahrzehnte, sondern mehrere Jahrtausende lang verstrahlt sein. Das Ausmaß dieser Katastrophe... © colourbox

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Künstler gegen Atom

...empört Künstler und Bürger gleichermaßen. Der Musiker Wolf Maahn singt 1986 "Tschernobyl - die letzte Warnung vor dem Overkill"... © Schulik

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Atommüll in Wackersdorf

...den fürchten wohl auch Tausende Demonstranten, die sich in Wackersdorf beim Protest gegen eine Wiederaufbereitungsanlage von Atommüll heftige Kämpfe mit der Polizei liefern. Der damalige Kanzlerkandidat Johannes Rau sprach sich für einen schrittweisen Ausstieg aus der Atomenergie aus, Kanzler Helmut Kohl wollte den Anteil der Kernenergie am gesamten Energiebedarf verringern. In Fürth... © dpa

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Atommüll im Wald

...vergraben Verantwortliche möglicherweise strahlenbelastete Luftfilter aus Krankenhäusern und Schulen im Wald. Erst 2001 wird das Ganze wieder ans Tageslicht befördert. In der Zwischenzeit erhitzte die Atomdebatte immer wieder die Gemüter, besonders... © dpa

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Deutsche Atom-Technologie für Tschernobyl?

...im Jahr 1999, als darüber verhandelt wurde, ob das Atomkraftwerk Tschernobyl mit europäischen Krediten modernisiert werden solle. Nach der Katastrophe liefen die anderen Reaktoren, die nicht explodiert waren, nämlich noch weiter. Zugleich... © dpa

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Atomstrom aus Russland?

...kam Russland als günstiger Atomstromlieferant für die Deutschland ins Spiel. Das brachte nicht nur Grünen-Politiker auf die Barrikaden. Attraktiv... © dpa

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Minsk gegen Atomkraft

...erscheint die Atomkraft der Bevölkerung in den Ländern der Region jedenfalls nicht mehr, wie hier Demonstranten in der Weißrussischen Hauptstadt Minsk zeigen. Daran änderten auch... © dpa

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"Miss Atom"

...die Bemühungen der russischen Regierung nichts, die zur Image-Verbesserung der umstrittenen Technologie 1999 sogar eine "Miss Atom" wählen ließ. Hierzulande überwiegt das Misstrauen. Jährlich... © dpa

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"Mütter gegen Atom"

...demonstrieren die "Mütter gegen Atom" auch in Nürnberg. Bei den Politikern scheint der Alptraum des GAU dagegen zwischenzeitlich wieder vom Traum von der billigen und sauberen Energie abgelöst worden zu sein. Nach dem... © Stefan Hippel

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Adieu Atomkonsens?

...sogenannten Atomkonsens der Rot-Grünen Regierung 2002, der einen schrittweisen Ausstieg aus der Atomenergie in Deutschland vorsah, machte die Schwarz-Gelbe Regierung 2005 wieder einen Schritt weg vom Ausstieg. Erst die Katastrophe in Fukushima, die... © dpa

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Nach Tschernobyl - vor Fukushima

...Tschernobyl in ihren Bildern so ähnelt, die damalige Katastrophe jedoch, wie nun bekannt wurde, noch übertreffen könnte, ließ einen absehbaren Atomausstieg wieder parteiübergreifend zum Thema werden. © dpa