27. Juli 1966: Im Bus durchs Werk

27.7.2016, 07:00 Uhr
27. Juli 1966: Im Bus durchs Werk

© Gerardi

Allein der Kleinbus fährt Tag für Tag etwa 120 Kilometer und hilft damit Zeit und Kraft sparen. Ein eigenes kleines Bus-Unternehmen dieser Art ist für das große Gelände der MAN entlang der Frankenstraße geradezu notwendig. Es streckt sich weit über einen Kilometer lang hin; die verschiedenen Bauten stehen auf einer Fläche von 510.000 Quadratmetern. Es ist nur allzu verständlich, daß die Angestellten und Arbeiter viel Zeit auf dem Weg ließen, wenn sie von einem zum anderen Ende des Unternehmens marschieren mußten.

Fast eine halbe Tagesreise...

Für die Leute aus dem Konstruktionsbüro östlich der Katzwanger Straße stellte beispielsweise früher der Gang zum Motorenbau (an der Vogelweiherstraße) fast eine halbe Tagesreise dar. Obendrein konnten solche Entfernungen manchen dazu verleiten, sich ein wenig vor der Arbeit zu verstecken.

Ehe der Berufsverkehr aufgenommen wurde, mußte es die Werksleitung auch dulden, daß die Beschäftigten ebenso wie die Gäste mit ihren eigenen Fahrzeugen im Gelände des Unternehmens herumkurvten. Neuerdings kreuzen dort nur noch Lastzüge auf, die schwere Güter zu befördern haben; alle übrigen Fahrzeuge haben Plätze vor dem großen Werkstor gefunden.

Wer jetzt in dem weitläufigen Gelände zu tun hat, braucht sich nur ans Telephon zu hängen, die Nummer 18 88 zu wählen und schon kann er mit dem Fahrer des Busses sprechen. Eine Funksprechanlage in dem Wagen sorgt dafür, daß der Bus an allen Ecken und Enden erreicht werden kann. Und jedem Anrufer von „MANAG“ – so muß der Fahrer im Funksprechverkehr nach den Post-Vorschriften angesprochen werden – bekommt die Antwort: „Ich komme in ein paar Minuten hin!“

Sie sind ständig auf Achse

Der Werksverkehr hat sich als eine recht nützliche Einrichtung erwiesen, denn er dient nicht allein dazu, Menschen von einem Ort zum anderen zu bringen, sondern auch die Post zusammenzuholen und Zeichnungen nebst kleinen Gütern von Haus zu Haus im Betrieb zu befördern. Kein Wunder, daß der Chef des kleinen Bus-Unternehmens „unendlich viel angerufen wird“, wie er selbst sagt, und daß die Wägelchen und Wagen ständig auf Achse sind.

Obwohl im Werk höchstens eine Stundengeschwindigkeit von 20 Stundenkilometern gefahren werden darf, bringt es der Kleinbus im Jahr auf die stattliche Zahl von 25.000 Kilometern.

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