28. Januar 1966: Kampf den Straßennetz-Engpässen

28.1.2016, 07:00 Uhr
28. Januar 1966: Kampf den Straßennetz-Engpässen

© K. E.

Sie möchten außerdem ihren Beitrag zur Erschließung von Wohngebieten leisten und danach trachten, als Dreingabe den Autofahrern durch kleinere Korrekturen das Leben zu erleichtern. Um die Pläne in die Tat umzusetzen, sind einige Millionen Mark fällig. Allein mit 8,5 Millionen schlagen die Ausgaben für die Erschließungsstraßen zu Buche. Für den übrigen Straßenbau – ausgenommen die Schnellstraße – sind im Haushalt rund 10,3 Millionen Mark verzeichnet.

Eines der wichtigsten Vorhaben bleibt auch heuer noch der Ausbau des Plärrers, der mit den Baustufen acht – der südlichen Fahrbahn zwischen der Steinbühler und Zeltnerstraße – und fünf, der westliche Bereich von der Dennerstraße zur Rothenburger Straße, weitergeführt wird. Allerdings muß der großzügige Anschluß der Dennerstraße an den Spittlertorgraben noch einige Zeit auf sich warten lassen, weil dort die Grundstücksprobleme noch nicht gelöst sind.

Eine vorsichtige Andeutung

Baudirektor Karl Höber, der Leiter der Abteilung Straßenbau, und sein Vertreter, Oberbaurat Johann Raab, wagen dagegen die vorsichtige Andeutung, daß vielleicht noch in diesem Jahr mit der Neugestaltung der Einmündung der Steinbühler Straße (Baustufe sieben) begonnen werden kann. Aber hier muß sich die Stadt ebenfalls erst noch mit einem Grundstückseigentümer einigen. Auch in der Nachbarschaft des Hauptbahnhofes wird sich heuer etwas rühren, denn das Tiefbauamt beabsichtigt, die Bahnhofstraße auf dem kurzen Stück von der Badstraße zum Marientunnel umzukrempeln. Zugleich erhält die Regensburger Straße zwischen dem Marientunnel und der Peterskirche ein neues „Gesicht“ – ein Plan, bei dem dann endlich auch die gefährlich breite Einmündung der Dürrenhof- in die Regensburger Straße entschärft werden kann.

Dem Vorhaben im Süden, den letzten Abschnitt der Trierer Straße auszubauen, steht im Norden die südliche Verlängerung der jetzt durch das Knoblauchsland führenden neuen Bundesstraße 4 bis zur Wilhelmshavener Straße gegenüber. Die Fachleute erinnern außerdem daran, daß nicht weit davon entfernt in diesem Jahr der Durchbruch der Marienbergstraße zur Bundesstraße 4 erfolgen wird. Die durchgehende Spange von Ziegelstein bis Buch knüpft nicht zuletzt den Flughafen besser an das Straßennetz.

Idee ist nicht schlecht

Es ist keine schlechte Idee, diese Querverbindung bis zur Raiffeisenstraße voranzutreiben, um einmal über Poppenreuth einen Weg durch Hintertürchen nach Fürth zu öffnen. Eine ähnliche Chance böte sich auch mit der neuen Sigmundstraße, die in den nächsten Monaten von der Bamberger Bahnlinie bis zur Leyher Straße führt – mit Stoßrichtung genau zur Rothenburger Straße. Auf dem Arbeitsprogramm der Straßenbauabteilung sind ferner folgende größere Vorhaben vermerkt: die südliche Fahrbahn der Nopitschstraße, ein Stück der Schnellstraße-West und – soweit es der Brückenbau zuläßt – auch der Wöhrder Talübergang. Auch in der Rothenburger Straße soll zwischen der Schlachthofstraße und der Einmündung der Schweinauer Straße mehr Luft geschaffen werden.

Die neuen Erschließungsstraßen verteilen sich gleichmäßig auf alle vier Himmelsrichtungen, wenn auch Langwasser mit den Nachbarschaften I, K, U, und M im Kopf-an-Kopf-Rennen leicht in Führung liegt. Zu den kleinen Zutaten, die sich die Kraftfahrer in diesem Jahr vom Straßenbau erhoffen dürfen, gehören eine Verbesserung der Situation an der – unter der Bahnunterführung und der Einmündung der Goldbachstraße – sehr engen Zerzabelshofer Straße und die Verbreiterung der Schweinauer Hauptstraße an der Hohen Marter, wo sich bei der Adalbertstraße trotz der durchgehenden weißen Linie immer wieder Straßenbahnen und Autos in die Quere kommen.

An Plänen, von denen viele schon zur Baureife gelangt sind, mangelt es wahrlich nicht. Nun kommt es darauf an, daß „Väterchen Frost“ bald in das sibirische Exil geht und sich die Stadt das nötige Geld leiht.

Verwandte Themen


Keine Kommentare