29. Januar 1967: "Immer gute Fahrt!"

29.1.2017, 07:00 Uhr
29. Januar 1967:

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Zu ihrem Empfang hatte sich nicht nur die gesamte Belegschaft des AW versammelt, sondern auch eine stattliche Runde von Industriemächtigen und Bundesbahnräten.

Nicht alle Lokomotiven werden hier so gefeiert, aber die V 160 105 ist auch nicht irgendeine Lokomotive, sondern die 2.000. Diesellok, die seit dem Krieg von der Bundesbahn übernommen wurde. Die gewichtige Maschine ist 16 Meter lang, 80 Tonnen schwer, leistet 1.900 PS und kostet 800.000 DM.

Die neue Lok wird dem Bahnbetriebswerk Trier zugeteilt und vor allem im Bezirk der Bundesbahndirektion Saarbrücken mittelschwere Reise- und Güterzüge ziehen.

„Die E-Lok und die Diesel-Lok“, erklärte Präsident Dürr, „setzen sich von Jahr zu Jahr immer mehr durch. 46 v. H. aller gefahrenen Kilometer werden heute bereits von elektrischen, 34 v. H. von Diesel-Fahrzeugen und nur noch 20 v. H. Von Dampflokomotiven geleistet.“

Die V 160 105 wird von verschiedenen deutschen Werken gebaut, die Jubiläumslok wurde von der Rheinstahl-Henschel AG in Kassel geliefert, deren Vorstandsmitglied Carl Bäkmann ihr ebenfalls gute Wünsche mit auf dem Weg gab.

Über die Entwicklung im Lokomotivbau sprach der Leiter des Ausbesserungswerkes Nürnberg, Bundesbahnoberrat Bruno Hofer, und erläuterte dabei mit drei eindrucksvollen Zahlen den technischen Fortschritt auf diesem Gebiet: während die Dampflokomotiven P 8 aus den zwanziger Jahren noch ein „Leistungsgewicht“ von 110 Kilogramm je PS aufwiesen, wurde diese Ziffer bei der Type V 88 auf 77, bei der V 160 gar auf 42 Kilogramm pro PS heruntergedrückt. Die Lokomotiven wurden also im gleichen Maß leichter, in dem sie kräftiger wurden.

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