29. November 1966: Ein modernes Haus für 700 Schüler

29.11.2016, 07:00 Uhr
29. November 1966: Ein modernes Haus für 700 Schüler

© Ulrich

Grund zur Freude war erst recht gegeben, weil die „Jahresernte“ heuer 68 neugewonnene Volksschulklassen ergibt. Für 72 Millionen DM hat Nürnberg seit Kriegsende 721 Schulzimmer schaffen können; 22 am Hummelsteiner Weg kommen noch hinzu.

29. November 1966: Ein modernes Haus für 700 Schüler

© Ulrich

Der stattliche Bau in der Südstadt, zu dem auch ein Singsaal, eine Turn- und eine Gymnastikhalle sowie ein Jugendhort zählen, bringt eine wesentliche Entlastung für die Schulen Wiesenstraße, Lutherplatz und Holzgartenstraße. Auch das sind die 5,6 Millionen DM Baukosten wert.

Dieses Thema beleuchtete denn auch Baureferent Heinz Schmeißner, nachdem die Kinder in der Turnhalle mit ihren munteren Liedern für den Auftakt der Übergabefeier gesorgt hatten. Viel Mühe und Geld waren nach seinen Worten vonnöten, Nürnberg von der Schulraumnot Schritt für Schritt zu befreien. 283 Schulklassen galten 1945 noch als benutzbar; bis heute werden 1.004 gut ausgestattete Zimmer gezählt. In nunmehr 78 Räumen wird der leidige Schichtunterricht gehalten.

Das großzügige Bauprogramm der Stadt geht weiter: 99 Schulzimmer, acht Turnhallen, 25 Sonderräume und ein Lehrschwimmbecken sind noch im Entstehen. Haben sie erst Gestalt gewonnen, kann man Nürnbergs Volksschulen als „komplett“ bezeichnen.

Der verhältnismäßig kleine Platz am Hummelsteiner Weg, der für den Schultrakt vor zwei Jahren auserwählt worden war, erforderte besondere Überlegungen des Architekten, Dipl.-Ing. Robert Elterlein, sowie von den Planern des Hochbauamtes. Wenn wir nicht in die Breite gehen können, so gehen wir eben in die Höhe, hieß die Devise – und auf diese Weise entstand das erste Volksschulgebäude mit fünf Geschossen. Die Turnhalle und die Gymnastikhalle sowie der Musiksaal einschließlich der Nebenräume sind im Süden des Grundstückes um einen Innenhof gruppiert, den ein Brunnen nach dem Entwurf des Architekten schmückt. Jugendhort und Spielhof liegen in der Nordwestecke.

„Wir haben einfach, aber solide gebaut“, sagte Stadtrat Heinz Schmeißner, „doch die künstlerische Ausgestaltung fehlt nicht!“ So grüßt am Eingang eine Metallplastik von Hella Roßner-Böhnlein, in einem Verbindungsgang fällt die Keramikwand auf, die Hermann Frauenknecht geschaffen hat, und im Film- und Musiksaal ist ein Relief in Holzklebearbeit von Sven Bjerregaard zu sehen. Nach nur 18 Monaten Bau- und Entstehungszeit ergibt sich eine runde Leistung.

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