3. Mai 1966: Ziel: 4 Wochen Ruhe

3.5.2016, 07:00 Uhr
3. Mai 1966: Ziel: 4 Wochen Ruhe

© NN

Das Glück, einmal vier Wochen ausspannen zu können, hatten im vergangenen Jahr 800 Nürnbergerinnen (Gesamtaufwand 320.000 DM), in Bayern 15.000 Stadt- und Landfrauen (6,5 Mill. DM) und im Bundesgebiet 90.000 Mütter (40 Mill. DM). Das Sammlungsergebnis war mit 8,3 Millionen DM rund 1,4 Millionen DM höher als 1964.

Das Müttergenesungswerk mit seinem Sitz in Stein bei Nürnberg – seine 1. Vorsitzende, Frau Wilhelmine Lübke, hatte bereits vorige Woche, wie berichtet, in Nothgottes bei Rüdesheim den Auftakt zur Sammlung gegeben – will das große Ziel, allen Müttern eine wertvolle Hilfe zu geben, weiterhin intensiv verfolgen. „Dazu bedarf es der Mitwirkung der gesamten Bevölkerung!“, sagte gestern Geschäftsführerin Rosemarie Pflüger, „denn jede Spende bringt uns diesem Ziel näher!“

Tatsächlich ist es erwiesen, daß noch immer 33 v. H. aller Stadt- und 85 v. H. aller Landmütter (sie arbeiten durchschnittlich 90 Stunden in der Woche) noch nie in Erholung waren. Warum spannen sie nicht einmal aus oder, wie die meisten von 109.000 Müttern, die seit 16 Jahren in den 186 Heimen eine Kur erlebten, viel zu spät? Der hauptsächliche „Knacks“, den sie hatten, beruhte auf Herz- und Kreislaufstörungen.

Viele Frauen stellen das „Ferienmachen“ - auf dem Dorf zumal noch oft schief angesehen – deshalb zurück, weil sie während ihrer Abwesenheit um eine mangelnde Versorgung ihrer Kinder fürchten. „Dabei haben wir noch immer eine Lösung gefunden“, erklärt das Müttergenesungswerk; „zunächst sollen sich die Mütter doch erst einmal bei den Entsendestellen melden!“

Aber auch die internen Aufgaben des Müttergenesungswerkes reißen nicht ab: im Steiner Heim, das deshalb erst am 1. Juli wieder seinen Kurbetrieb aufnimmt, werden eine Liegehalle und ein modernes „Bewegungsbad“ angebaut, und in Regen-Weißenstein entsteht ein neues Genesungsheim mit einer vollständigen Kneipp-Anlage; beides sind Vorhaben des Bayerischen Mütterdienstes.

Zunächst ist das Büchsenklappern an der Reihe: in Bayern wurden 1965 rund 1 440.000 DM (Nürnberg: 105.000 DM) gesammelt. Ein Ansteckblümchen kostet nur 30 Pfennig.

Verwandte Themen


1 Kommentar