3. März 1968: Tiergarten: Trauer um Nina

3.3.2018, 07:00 Uhr
3. März 1968: Tiergarten: Trauer um Nina

© Kammler

Acht Jungen schenkte die 18 Jahre alte "Nina" das Leben, seit sie als einjährige im Jahr 1951 angekauft wurde. Mit dem Bullen "Webbi" zusammen und ihren Kleinen war sie deshalb oft eine Attraktion am Schmausenbuck.

Zwei Wochen lang hat das kranke Tier die Aufnahme von Nahrung verweigert. Mit Antibiotica-Gaben versuchte man der Krankheit beizukommen. Doch war bei der fünf Zentimeter starken Hautschwarte der Erfolg der Spritzen in Frage gestellt, da man nicht wußte, ob die Antibiotica überhaupt in die Blutbahn des Tieres geraten konnten. Die Sektion des Kadavers zeigte jedoch, daß die Entzündung bereits so weit fortgeschritten war, daß "Nina" kaum zu retten gewesen wäre.

Wie es zu dieser Entzündung kam, darüber kann auch Tiergartendirektor Dr. Seitz nur Vermutungen anstellen, genau weiß es niemand. In den letzten Lebenstagen seiner Gefährtin benahm sich der Bulle „Webbi“ recht ungebärdig und nach dem Tod von "Nina" stürzte er sich auf das Jungtier und verletzte es mit seinen Hauern. Eins steht jedenfalls fest: An falscher Ernährung ist "Nina" nicht eingegangen.

Ob "Webbi" bald eine neue Gefährtin erhält, darüber ist noch nicht entschieden. Mangel an Nilpferden gibt es nicht. Tierparks, die Nilpferde züchten, haben eher Schwierigkeiten, sie zu verkaufen. Auf jeden Fall will man – wie Dr. Seitz betonte – die schon traditionelle Nilpferdzucht im Nürnberger Tiergarten fortsetzen. Von "Nina" bleiben Schädel und Wirbelsäule der Nachwelt erhalten. Sie werden im zoologischen Institut der Universität Erlangen präpariert.

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