3. November 1965: Als der Bote noch lief

3.11.2015, 07:00 Uhr
3. November 1965: Als der Bote noch lief

© Ulrich

Lang ist die Liste der verständnisvollen Förderer der kleinen, aber überaus reizvollen Schau, mit der die Post allen ihren Kunden ins Gedächtnis rufen will, wie sehr sie seit langem schon bemüht ist, Handel und Wandel, Leben und Treiben der Menschen zu fördern und zu unterstützen. Die Leihgaben kommen aus dem Germanischen Nationalmuseum und dem Stadtarchiv; soweit sie Nürnberger Postverhältnisse betreffen, stammen sie aus dem Fürstlich Thurn und Taxischen Zentralarchiv Regensburg und dem Bundespostmuseum in Frankfurt oder wurden vom „Historischen Verein Alt-Dinkelsbühl“ und dem Historischen Museum Frankfurt herbeigeholt.

„Gerade das Beispiel Nürnberg beweist, wie eng Handel und Post zusammengehören“, erklärte Dr. Kurt Wiesemeyer, der Präsident der Oberpostdirektion Nürnberg, der die Feierstunde anläßlich der Eröffnung einleitete. Er bedankte sich bei allen Archivräten, Konservatoren und Oberamtmännern, die mit Geschick und Umsicht die drei Räume im Verkehrsmuseum mit allem ausstatteten, was zur Geschichte der Post, überhaupt und insbesondere in Nürnberg gehört.

So kann denn der Wanderer durch das Museum einen lebensgroßen Thurn und Taxischen Postillion neben seinem Pferd bewundern, darf sich an der akkuraten Wiedergabe eines vierspännigen Postwagens erfreuen, den ältesten und den modernsten Briefkasten betrachten, die schwungvollen Schriftzüge alter Kanzlisten studieren und sich am verschnörkelten Stil alter Ratserlasse ergötzen, die das „uralte Botenwerk“ regelten: „Item der Boten halb, die ye zu zeiten hinwek lauffen, desgleichen jhenen halb, die Pferd zu verkaufen haben, wie das alles solle offenbar werden, zu ratslagen.“

Wenn schon das Verkehrsmuseum alljährlich eine ebenso große Besucherschar anzieht wie der „große Bruder“ Nationalmuseum, so dürfte diese Ausstellung noch einen zusätzlichen Anreiz bieten. Der Eintritt ist heute noch kostenlos, außerdem wird ein Sonderpostamt zwischen 10 und 16 Uhr alle bei ihm eingelieferten Briefsendungen mit einem Sonderstempel versehen. Die Ausstellung ist werktags von 10 bis 16 Uhr, sonntags von 10 bis 13 Uhr geöffnet.

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