4. August 1966: Gold für die Turmuhr

4.8.2016, 07:00 Uhr
4. August 1966: Gold für die Turmuhr

© Maiwald

Damit hat auch die letzte der Nürnberger Hauptkirchen wieder ein komplettes Uhr- und Schlagwerk. Schon seit einigen Wochen tickt in einem der Türme der schwere Perpendikel des zwei Zentner schweren Räderwerks aus Phosphorbronze.

Turmuhrenbaumeister Christian Riedl hat die neue Uhr in seiner Werkstätte an der Rollnerstraße gebaut. Die Egidienkirche erhielt ein mechanisches Uhrwerk mit elektro-automatischem Aufzug, das vollautomatisch arbeitet. Bei Stromausfall läuft es mechanisch weiter. Von den zwei Schlaghämmern kündet einer die Viertel-, der andere die vollen Stunden an. Die Haltbarkeit der Uhr bezeichnet Meister Riedl als „nahezu unbegrenzt“. Die Zifferblätter sind die alten geblieben. Sie wurden nur abgenommen und überholt. Ziffern und Zeiger erhielten mit einer 23½karätigen Goldauflage „frischen Glanz“.

Meister Christian Riedl ist der einzige Turmuhrenbaumeister in Franken und einer von wenigen in Bayern. Die Werkstatt besteht seit dem Jahr 1854.

In diesen 112 Jahren haben die Riedls 132 Turmuhren für Kirchen im Nürnberger Raum gebaut, darunter die Uhr für die Friedenskirche, deren Hammer eineinhalb Zentner und deren Werk 27 Zentner wiegt. Aus der Werkstatt an der Rollnerstraße stammt auch die 1953 wiederhergestellte Kunstuhr auf der Frauenkirche mit dem Männleinlaufen.

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