4. September 1967: Ein gewaltiger Verkehrsansturm

4.9.2017, 07:05 Uhr
Die Parkplätze am Zeppelinfeld waren überfüllt. Trotzdem gab es kein Verkehrschaos.

© Kammler Die Parkplätze am Zeppelinfeld waren überfüllt. Trotzdem gab es kein Verkehrschaos.

Bei allen drei Großereignissen gab es Rekordbesuch und strahlende Gesichter. Der Club schoß sich vor 47.000 Besuchern an die Tabellenspitze, die Frankenschau übertraf mit insgesamt 135.000 Gästen die kühnsten Erwartungen und auf dem Volksfest klingelten die Kassen in den Bierzelten und an den Fahrgeschäften. Trotz des Ansturms ist das befürchtete Verkehrschaos ausgeblieben. Die Polizei meldet: "Alles hat schön geklappt!"

Die Fußballfreunde erreichten das Stadion in flüssiger Fahrt, obwohl am frühen Samstagnachmittag eine Verkehrslawine auf den Dutzendteich und seine Nachbarschaft zurollte. Schon zwei Stunden vor Beginn des Schlagertreffens suchten sich weitgereiste Gäste aus Coburg, Kulmbach, Bayreuth, Regensburg, Ingolstadt, ja sogar aus der Hansestadt Hamburg ihre Parkplätze, so daß beispielsweise die Valznerweiherstraße fast "ausverkauft" war. Je später die Zuschauer kamen, um einen ganzen Fahnenwald ins Stadion hineinzutragen, desto zügiger konnten sie vorfahren. Viele Nürnberger hatten offensichtlich den guten Rat der Polizei beherzigt, ihre fahrbaren Untersätze daheim zu lassen.

Daher durften die Autofahrer auch auf dem Heimweg recht gute Erfahrungen machen. Die einen gelangten nach dem Schlußpfiff in einer halben Stunde bis nach Zirndorf, andere bis nach Ziegelstein. Dennoch kam es hie und da zu Stockungen, bei denen die Beamten der Polizei alle Hände voll zu tun hatten. Die Parkmöglichkeiten im Stadiongelände werden auch von den Gästen der Frankenschau einhellig gelobt, die zu verstehen gaben, daß es anderswo kaum solche großzügigen Lösungen gibt.

Überhaupt konnte die Landwirtschaftsausstellung viele Lorbeeren einheimsen, denn es wurde ihr bestätigt, daß sie sich in der Vielseitigkeit und Aktualität ihres Angebots keineswegs hinter den Landwirtschaftlichen Hauptfeste in Stuttgart und dem Bayerischen Zentrallandwirtschaftsfest in München zu verstecken braucht. "Die Frankenschau hat als echte nordbayerische Landesausstellung überregionales Format gewonnen!", stellte der Direktor einer maßgeblichen deutschen Schlepperfabrik fest, der von einem gezielten Kaufinteresse sprach, wenngleich sich die Bauern noch etwas reserviert verhalten haben, weil sie die weitere Preisentwicklung in der EWG abwarten wollen.

Mit 135.000 Besuchern übertraf die Frankenschau das Ergebnis von 1965 um 18.000 Gäste oder 15 v. H: "Sie hat sich damit endgültig aus dem Kreis der vielen regionalen Ausstellungen gleichen Charakters herausgehoben", meint AFAG-Dirketor Helmuth Könicke. Er will dafür sorgen, daß die Begegnungsstätte von Stadt und Land auch bei ihrer Neuauflage im Jahre 1970 ein großes Publikum herbeilockt.

Den dritten "Magneten" am Dutzendteich gab schließlich das Volksfest ab, bei dem von früh bis spät durstige Kehlen Einkehr hielten. In der Budenstadt ging es hoch her, gelegentlich sogar ein bißchen zu hoch, denn in ein paar Fällen mußte die Polizei wegen Hausfriedensbruchs einschreiten.

So feierten die Nürnberger drei Feste auf verschiedene Art, die auf ein Wochenende gefallen waren.

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