5. Dezember 1967: Den Grundstein gelegt

5.12.2017, 07:00 Uhr
5. Dezember 1967: Den Grundstein gelegt

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Nach einem Gottesdienst in der Klara-Kirche waren viele Gäste – unter ihnen der bayerische Arbeitsminister Dr. Fritz Pirkl und CSU-Fraktionsvorsitzender Dr. Oscar Schneider – an der Baustelle zusammengekommen. Im großen Saal der Jugendfreizeit- und Jugendbildungsstätte sprach anschließend Bundesfamilienminister Dr. Bruno Heck über „Jugend und Nation“. Er hob hervor, daß es jetzt gelte, jungen Menschen das richtige Verhältnis zu Vaterland und Demokratie zu vermitteln.

Beim Festakt, den Pater Otto Scheikart S. J. als Direktor des Caritas-Pirckheimer-Hauses eröffnete, ging Bundesfamilienminister Dr. Heck freilich nicht auf aktuelle Jugendprobleme ein. Er beschränkte sich darauf, grundsätzliche Thesen vorzutragen und auf die Bedeutung hinzuweisen, die einer Frage zukommt: wie wird sich die Jugend zu den Begriffen „Vaterland“ und „Nation“ stellen?

Der prominente Redner bezog sich dabei auf die deutsche Geschichte, in der – angefangen von der „pseudo-sakralen“ Bedeutung beider Worte in den Befreiungskriegen bis hin zum Mißbrauch, der mit ihnen während des NS-Regimes getrieben worden ist – mancherlei Fragwürdiges geschehen sei. Jetzt gelte es, für die jungen Deutschen eine neue Beziehung zum Vaterland zu gewinnen trachten, zumal noch immer eine Ereignis nachwirkte: der verlorene Krieg, die Katastrophe, halte viele noch davon ab, sich zu diesem Vaterland und der jetzt damit verbundenen parlamentarischen Demokratie zu bekennen. „Deshalb muß ein politische Bildung zugleich eine Bildung zu Demokratie und Nation sein“, erklärte der Minister bei seiner Nürnberger Rede.

Die Feierstunde zur Erweiterung des Caritas-Pirkheimer-Hauses war vom CVJM-Posaunenchor Nürnberg und dem Kammermusikkreis der Pfarrei Herz Jesu unter der Leitung von Hermann Sittinger umrahmt worden.

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