5. Februar 1967: Das Motto: "Hinein!"

5.2.2017, 07:00 Uhr
5. Februar 1967: Das Motto:

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Gestern beschlossen die Buben ihren ersten Lehrgang im modernen Lehrschwimmbecken der Hegelschule. Früh um acht sprangen sie unerschrocken in die Fluten und absolvierten jede Übung, die ihnen ihr Lehrer Fritz Ortegel von ihrer Stammschule am Heroldsberger Weg aufgab. Diese Klasse kann nun bald ihre Freischwimmscheine kassieren; insgesamt erhalten dieses Zeugnis 1.418 Buben.

Im zweiten Schulhalbjahr sind die Mädchen an der Reihe, 1.427 an der Zahl, die aus allen Volksschulen zusammenkommen – für die Fahrscheine gibt die Stadt viel Geld aus -, um im "Hegel-Bad" oder im Volksbad ebenfalls das Schwimmen zu lernen. Ihre Klassenlehrer wurden zuvor vom Sportamt geschult, so daß ein einheitlicher und grundlegender Unterricht garantiert ist.

Methodische Tricks spielen am Anfang des wöchentlichen 1-Stunden-Unterrichts die Hauptrolle, damit die Elf- bis Zwölfjährigen die Scheu vor dem Wasser verlieren. Die Wasserbecken werden "planvoll gestürmt", sobald die Trockenübungen sitzen; Schwimmgürtel und -bretter sind die ersten Hilfen. Schafft es ein Kind nicht, eine Viertelstunde lang über Wasser zu bleiben und dazu noch einen Mutsprung zu wagen, so hat es dazu in einem Nachholkurs während der Ferien reichlich Gelegenheit.

"Den kleinen Kerlen geht`s gut", sagt Schuldirektor Kurt Gemählich, "wenn man bedenkt, was sie heutzutage alles an praktischen Fähigkeiten fürs Leben mitbekommen". Keiner von ihnen hängt mehr zappelnd an der Angel und muß noch Geld dafür bezahlen.

Der Pflichtunterricht im Schwimmen – bisher war er freiwillig genommen worden – wird sich noch leichter organisieren lassen, wenn erst auch das Lehrschwimmbecken auf der Insel Schütt und das Hallenschwimmbad Süd zur Verfügung stehen.

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