6. Februar 1968: Domizil in St. Peter

6.2.2018, 07:47 Uhr
6. Februar 1968: Domizil in St. Peter

© Helmholz

Auf diesem Gelände soll ein Baukomplex entstehen, der Raum bietet für: die Zentrale der Arbeitsverwaltung – , gegenwärtig am Frauentorgraben –, das Rechenzentrum der Bundesanstalt, das neue Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Erlangen und das Landesarbeitsamt Nordbayern. Das Gelände ist Bundesbesitz, seiner Veräußerung müssen das Bundesschatzministerium und der Bundestag zustimmen. Der Präsident der Bundesanstalt, Anton Sabel, hegt aber keine Zweifel, daß diese Zustimmung gewährt wird, und daß der Kaufvertrag bald geschlossen werden kann.

Anschließend werde, wie Sabel gestern erklärte, ein Ideenwettbewerb ausgeschrieben, bis zum Baubeginn werde freilich noch einige Zeit vergehen. Über die Kosten des Geländekaufs sowie des Baukomplexes wollte sich der Präsident nicht äußern, er deutete nur an, daß beides „teuer“ sei.

Mit der Entscheidung für einen Neubau in Nürnberg schafft die Bundesanstalt nicht nur die Voraussetzung für eine räumliche Konzentration ihrer Dienststellen, zu denen auch das Rechenzentrum und das Erlanger Institut gehören. Sie verhilft auch nicht nur dem Landesarbeitsamt Nordbayern, das jetzt in der Karl-Bröger-Straße doch etwas beengt untergebracht ist, zu neuen Räumen. Vielmehr zeigt die Bundesanstalt, daß sie keine Neigung hat, ihren Hauptsitz nach Berlin zu verlegen.

Präsident Sabel nannte eine solche Verlegung, wie sie der Berliner DGB-Vorsitzende Sickert und der regierende Bürgermeister Schütz gefordert haben, „einfach unzweckmäßig“. Es sei schon schwierig, die Vielzahl der Dienststellen in der deutschen Arbeitsverwaltung von Nürnberg aus zu dirigieren. Von Berlin aus würde das sicher noch schwieriger sei. Vom Problem des politischen Status‘ Berlins wolle er , Sabel, gar nicht reden.

Zu bedenken sei schließlich, daß die Bundesanstalt in Nürnberg 500 Bedienstete habe, die man nicht ohne weiteres samt ihren Familien nach Berlin „umsortieren“ könne.

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