6. September 1966: "Starfighter" bestaunt

6.9.2016, 07:00 Uhr
6. September 1966:

© Ulridch

Soldaten stellten Zelte auf, schleppten Ausstellungstücke und wuschen den Straßenschmutz von der Flugabwehrrakete vom Typ Nike "Hercules". Wie es militärische Tradition gebietet, soll alles blitzsauber sein, wenn sich heute um 14 Uhr die Tore öffnen.

Außer den Raketen wie der Nike "Hercules" für hohe oder der "Hawk"-Sturmfeuereinheit für tieffliegende und mittelhohe Ziele und den raketenähnlichen Attraktionen – der Super-Starfighter trägt die Werksnummer 10 und soll später wieder durch die Lüfte schießen – bietet die Ausstellung "Unsere Luftwaffe" viel anderes Anschauungsmaterial.

In den Zelten befinden sich Schnittmodelle von Triebwerken wie das des Düsen-Trainers Fouga-Magister, Flugzeugmodelle und Fernmeldeeinrichtungen. Die Luftwaffe stellt ein Radargerät aus, zeigt ihre Seenotausrüstung, macht im Modell mit dem Betrieb auf einem Flughafen vertraut und schildert im Bild die Laufbahnen, die ihren Soldaten offenstehen. In einem Filmzelt laufen einschlägige Zelluloidstreifen über die Leinwand.

"Wichtig ist uns zunächst die Information, weil wir damit falsche Vorstellungen und Mißverständnisse ausräumen können", erklärte Oberstleutnant Hans Mössner, der Kommandeur der technischen Gruppe von Neubiberg und zur Zeit als Ausstellungsleiter auf Achse. Mit Leutnant Erhard Witfer hat er außer seinem Mitarbeiterstab einen Starfighter-Piloten vom Jagdgeschwader 74 in Neuburg/Donau mitgebracht, der aus eigenem Erleben über den "Vogel" berichten kann.

Gerade die häufigen Abstürze dieses Flugzeugmusters haben in der Öffentlichkeit für Gesprächsstoff gesorgt, doch meinte Oberstleutnant Hans Mössner gestern: "Es liegt nicht am Starfighter, sondern – wie es der zurückgetretene Luftwaffen-Inspekteur Panitzki gesagt hat – am Management.

Die Maschine ist in Ordnung, aber es ist schwierig, den Vogel unter unseren Verhältnissen in die Luft zu bringen." Der erfahrene Luftwaffenoffizier und Pilot des zweiten Weltkrieges sieht im Ersatzteilmangel den Grund, weshalb die Piloten nicht, wie es notwendig wäre, jeden Tag üben können. Von den Plänen, die der neue Inspekteur, Generalleutnant Steinhoff, mitbringt, versprach er sich rasche Besserung der Situation.

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