667 Überwachungskameras für U-Bahnhöfe in Franken

19.5.2017, 13:12 Uhr
Die Videoüberwachung der U-Bahn-Bereiche (hier die VAG-Leitstelle) in Nürnberg und Fürth wird kräftig aufgerüstet.

© Eduard Weigert Die Videoüberwachung der U-Bahn-Bereiche (hier die VAG-Leitstelle) in Nürnberg und Fürth wird kräftig aufgerüstet.

Neben den Bahnsteigen, die jetzt schon mit Videogeräten ausgestattet sind, kommen Auf- und Abgänge, Verteilergeschosse und Aufzüge dazu. Es soll keine toten Winkel mehr geben.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann spricht von einem "wuchtigen Ausbauprogramm und einem klaren Signal". Die Bürger sollen sich überall an den U-Bahnhöfen sicher fühlen. Gleichzeitig lehnt der CSU-Politiker eine "totale Überwachung" ab, wie sie in manchen britischen Städten gegeben sei: "Das wollen wir nicht." 

Die Oberbürgermeister von Nürnberg und Fürth hatten beim Freistaat um finanzielle Unterstützung nachgefragt.  Über das rasche Tempo der 1,5 Millionen-Euro-Zusage war Jung positiv überrascht: "Ich bin beeindruckt von der Geschwindigkeit. Normalerweise erhält man in diesem Zeitraum nur den Zwischenbescheid, dass unser Schreiben eingegangen ist."

Unter anderem die brutalen Vorfälle in Berlin hatten Herrmanns Entscheidung beschleunigt.  In der Bundeshauptstadt hatte im vergangenen Oktober ein 26-Jähriger eine junge Frau von hinten in den Rücken getreten, so dass sie die Treppe hinunterstürzte und sich schwer verletzte.  Wenige Wochen später zündete eine Gruppe von Flüchtlingen einen Obdachlosen an. Bei der Ermittlung der Täter waren die Videoaufnahmen in beiden Fällen sehr hilfreich.

Kritik an der mangelhaften Videoüberwachung in den U-Bahn-Stationen von Nürnberg und Fürth wurde schon lange geäußert. Zum einen sind die Kameras in der Regel nur an einer Seite des Bahnsteigs montiert - und nicht auf beiden. Außerdem gibt es auf den Wegen zur U-Bahn und zu den Verteilergeschossen tote Winkel. 

Das größte Manko ist allerdings die schlechte Bildqualität der gespeicherten Videoaufnahmen. Eine umfassende, technische Verbesserung  war bislang an den hohen Kosten  gescheitert. Fürths Oberbürgermeister Jung und Nürnbergs Bürgermeister Vogel hoffen, dass sich der Freistaat über die jetzt zugesagten 1,5 Millionen Euro noch stärker engagiert. Minister Herrmann schloss dies nicht aus: "Das war jetzt ein Beginn. Mal sehen, wie es weitergeht."

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