7. Dezember 1965: Die Technik als Helfer der Polizei

7.12.2015, 07:22 Uhr
7. Dezember 1965: Die Technik als Helfer der Polizei

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Die Attraktion des Polizeipräsidiums, die elektronische Steuerzentrale für die Grüne Welle, fehlt zwar noch, doch sind die Zimmer dafür schon fertiggestellt. Die Geräte werden im nächsten Frühjahr montiert. „Dann sind wir technisch auf dem laufenden“, freute sich Oberamtmann Emil Ostertag, der stellvertretende Leiter der Schutzpolizei, als er gestern Journalisten das Ergebnis einer eineinhalbjährigen Bauzeit präsentierte.

Im ersten Stock des Präsidiums, in dem früher das Einwohnermeldeamt untergebracht war, ist heute Platz für die Kriminalpolizei und für die Beamten der Nachrichtenstaffel geschaffen worden. Moderne technische Einrichtungen sollen die Arbeit erleichtern und der Polizei helfen, den Gesetzesbrechern das Leben zu erschweren. Über Funk und „heiße Drähte“ können Informationen in Sekundenschnelle aufgenommen und weitergegeben werden. 400 000 DM gab man für die Erneuerung der Fernsprechvermittlung aus dem Jahr 1932 aus.

Auch im Erdgeschoß des Mittelbaus waren die Handwerker bei der Arbeit. Sie schufen Raum für Polizisten, die bisher sehr unter Platznot gelitten hatten. Vor wenigen Tagen wurde außerdem die vollautomatische Waschanlage in Betrieb genommen. Oberamtmann Ostertag: „Jetzt ist es uns ein leichtes, die 150 Dienstfahrzeuge stets sauber zu halten.“ In fünf Minuten ist ein Auto mit Hilfe der drehbaren Nylonbürsten und des flüssigen Reinigungsmittels blitzblank. Ein Beamter genügt, um die Anlage zu bedienen. Fünf bis acht Autowäscher werden nicht mehr benötigt.

Die Polizei ist stolz auf ihre Neuerungen und zeigte sie auch schon einer Kommission des Innenministeriums und der Regierung von Mittelfranken. „Wir glauben, ein gute Bewertung zu bekommen und sind davon überzeugt, neben anderen Polizeidienststellen bestehen zu können“, erklärte Emil Ostertag.

Im Polizeipräsidium hat man gegenwärtig noch einen Wunsch: Fernaugen an verkehrsreichen Plätzen. Eine Fernsehüberwachung sei trotz der elektronischen Steuerzentrale für die Grüne Welle erforderlich, heißt es. Der Kfz-Verkehr könne nur dann großzügig geregelt werden, wenn er von einer Zentrale aus gesteuert wird.

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