7. Mai 1965: Die Mensa umgebaut

7.5.2015, 07:00 Uhr
7. Mai 1965: Die Mensa umgebaut

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Nach erstaunlich kurzer Umbauzeit wurde sie gestern, am ersten Vorlesungstag, in Anwesenheit des stellvertretenden Vorsitzenden des Studentenwerks, Professor Dr. Eugen H. Sieber, und des Geschäftsführers Dieter Zimmermann, wieder in Betrieb genommen. Die neuen Geräte, die in der Küche installiert wurden, haben ihre Kapazität um 400 Essen pro Mahlzeit erhöht. Wichtigste Anschaffung ist eine automatische, sechs Meter lange Bandspülanlage, mit der Hilfe der Geschirrumlauf ausreichend beschleunigt werden kann.

Bereits im April vergangenen Jahres war die Mensa erweitert worden, doch konnte man den neuesten Umbau - infolge der unaufhörlich steigenden Studentenzahlen nicht umgehen. Wie Professor Sieber erläuterte, studieren in Nürnberg gegenwärtig ungefähr doppelt soviel junge Leute wie vor vier bis fünf Jahren. Die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät hat allein 2.500 Studenten, von denen etwa die Hälfte in der Mensa ißt. Da die Küche auch noch eine beträchtliche Anzahl von Portionen außer Haus liefert, war die Anschaffung neuer Geräte im Winter unumgänglich geworden.

Die Spülanlage, die Schnellkochgruppen, Kessel, Fritteusen, Anrichtetische, Mengemaschinen und Küchenschränke haben mit ihrer Installation zusammen 120 000 DM gekostet; als größter Posten schlägt die Bandspülanlage zu Buch. Beim Einbau mußte man noch eine Klippe umgehen: der elektrische Hausanschluß des Weinstadels erwies sich als zu schwach und mußte völlig erneuert werden _ diese Schwierigkeit verschlang allein 15.000 DM.

Bereits für die Maßnahme im letzten Jahr mußten 80.000 DM aufgewendet werden. Dieses Jahr wurde dem Studentenwerk jedoch tatkräftig unter die Arme gegriffen: bei der Staatsverwaltung erkannt man den Notstand im Weinstadl und das Kultusministerium steuerte 106.000 DM zum Umbau bei. „Ein großzügiges Entgegenkommen“, kommentierte Geschäftsführer Zimmermann.

Er hofft, daß die Küche im Weinstadel erheblich entlastet wird, wenn am 1. Oktober die neue Mensa des Ohm-Polytechnikums in Betrieb genommen wird. Denn der gestrige Tag bewies, daß es trotz der unbezeifelbaren Verbesserungen mit dem Schlangestehen nicht vorbei ist. Zu den Spitzenzeiten – kurz nach 12 und 13 Uhr, wenn die meisten Vorlesungen beendet sind - gibt es immer noch Wartezeiten bis zu einer Viertelstunde.

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