9. Dezember 1965: Ein Bad für Waggons

9.12.2015, 07:00 Uhr
9. Dezember 1965: Ein Bad für Waggons

© Gerardi

Zweimal monatlich werden die 724 Reisezugwagen, die dem Hauptbahnhof Nürnberg zugeteilt sind, vollautomatisch gereinigt. Die Anlage spart der DB-Direktion nicht nur 15 Arbeiter, durch sie kann den Reisenden ein noch besserer Service als bisher angeboten werden.

9. Dezember 1965: Ein Bad für Waggons

© Gerardi

Die Anlage mit ihrem etwa 150 Meter langen Betonfundament befindet sich, wie bereits ausführlich berichtet, im Gelände des Bahn-Betriebs-Wagenwerks an der Regensburger Straße. Durch einen einfachen Schaltergriff können die verschiedenen Arbeitsprogramme gewählt werden. Eine Kleinlok zieht die Waggons durch die Anlage.

Sobald der erste Wagen eine Lichtschranke passiert hat, werden die Ventile geöffnet und die Wagen mit schwacher Lauge oder Säure eingesprüht; es ist vorgesehen, die Wagen abwechselnd mit Lauge oder Säure zu reinigen. Der Weg zu den Bürsten ist so berechnet, daß Waschmittel oder Säure in der Zwischenzeit Öl, Ruß und Eisenstaub zersetzen können.

Bei der Bürstenanlage wird jeder einzelne Waggon mit etwa einem Kubikmeter Wasser abgespült.„Die Bundesbahn liegt im harten Wirtschaftskampf mit anderen Verkehrsträgern“, sagte BB-Direktor Klaus Janson gestern auf dem Bahnhofsgelände bei der Übergabe der Anlage, die immerhin über 600.000 Mark gekostet hat. „Aber wir müssen einfach rationalisieren, um die hohen Personalausgaben, die 70 v.H. unseres Etats betragen, aufzufangen“. Direktor Janson, der Initiator der Anlage glaubt, daß man diesem Ziel einen Schritt näher gekommen ist.

Verwandte Themen


Keine Kommentare