9. Oktober 1966: Herbst macht Arbeit

9.10.2016, 07:00 Uhr
9. Oktober 1966: Herbst macht Arbeit

© Gertrud Gerardi

9. Oktober 1966: Herbst macht Arbeit

© Gertrud Gerardi

Für die Gärtner bringt der Herbst noch keine Ruhe. Sie bereiten die Grünflächen und Beete auf die eisige Zeit, aber auch bereits für das nächste Frühjahr vor. Soviel Kummer und Sorgen ihnen der Sommer gemacht hat, soviel Freude brachte ihnen bisher das dritte Quartal des Jahres. „Der üppige Flor um diese Zeit ist ungewöhnlich. Früher wurden die Blumen oft schon Mitte September in einer einzigen Nacht vernichtet“, erklärt Gartenbaudirektor Theo Friedrich.

Trotzdem ist sein Amt schon von Kopf bis Fuß auf die Herbstarbeiten eingestellt. In den Grünflächen herrscht Hochbetrieb. Während Pegonien, Fuchsien und Dahlien verschwinden, werden Stiefmütterchen, Vergißmeinnicht, Goldlack und Tulpenzwiebeln in die Erde gebracht. Schließlich sollten sich auch im nächsten Jahr, sobald Schnee und Eis weggetaut sind, die Spaziergänger an ihren Blüten erfreuen.

Was der Laie als unnütze Arbeit ansieht, ist für den Fachmann sehr wichtig. Die Dahlienknollen werden beispielsweise in kühlen, aber frostfreien Kellerräumen eingelagert, damit sie im Frühjahr zu neuem Leben erwachen.

„Wir sind froh, wenn unsere Bäume natürlich und nicht formiert aussehen“, sagt Gartenbaudirektor Friedrich zur Baumpflege. Dennoch gibt es auch hier viel zu tun. Einmal muß krankes und totes Holz ausgeschnitten werden, ein anderes Mal machen Sichtbehinderungen im Verkehr einen Eingriff erforderlich und schließlich muß hin und wieder auch ein abgestorbener Baum beseitigt werden. Einen großen Zeitaufwand wird in den nächsten Wochen die Beseitigung des Laubes beanspruchen. Der Gärtner weiß auch mit diesem vermeintlichen Abfall nutzbringend umzugehen. Die Stadt bringt das Laub auf die Komposthaufen in ihren Bezirksgärten. Als guter Dünger sorgt es dann im nächsten Jahr dafür, daß in den Anlagen wieder alles grünen und blühen kann.

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